ARGENTINIEN   25.1.2023 - 7.11.2023   Fortsetzung Argentinien 3

Mendoza - Caucete - PN Talampaya - Chilecito - Belén   2.11. - 7.11.2023

Von unseren Nachbarn können wir uns nicht verabschieden, sie sind noch nicht wach (9:30), in der Stadt hat der Sturm grösseren Schaden angerichtet als oben beim Camping: Kabel herunter gerissen, Äste liegen am Boden und hängen auch noch in den Bäumen (wie lange?), ein Baum über einem Hausdach, die Hausbesitzer räumen alle Äste an den Strassenrand, die Strassen werden so immer schmaler, die Ruta 40 wird auf grosser Länge neu gemacht, wegen der Bauarbeiten viele ruppige Abschnitte, die Strecke 34 und 142 bis Encón kennen wir schon, fruchtbar, grosse Felder werden vorbereitet und bepflanzt, Knoblauch wird geerntet, alles von Hand: ausrupfen, trocknen lassen, Erde entfernen, bündeln, auf Lastwagen laden, nachher Pampa und Sand und Dünen, um San Juan herum Reben, Mandeln, Oliven, Zitrusfrüchte.

Auf der 141 bis Vallecito, hier besuchen wir das Oratorio de la Difunta Correa/O. der entschlafenen Correa (www.de.wikipedia.org/wiki/Difunta_Correa), seit Jahren sehen wir an den Strassen die ihr gewidmeten Schreine (die mit den vielen Wasserflaschen), hier soll sie gestorben sein, interessant die vielen Häuschen, Plaketten, rote Bändel etc. die da zum Dank für alles mögliche deponiert werden, wir fahren noch Richtung San Juan bis Caucete zum Einkaufen für die nächsten Tage und übernachten gleich bei der Policia.

Nach 2 kühlen Tagen endlich wieder wolkenlos, Sonne und warm, bei allen Polizei-, Militär- und Fitosanitario-Kontrollen werden wir durchgewunken oder es interessiert sich gar niemand, Ziegen und Pferde (was fressen die?), ein Fuchs überquert vor uns die Strasse, die 510 ist eine Chilbi-Strasse: unzählige Badén/Wasserfurten und Kurven, am Fusse der Sierra de Valle Fertíl entlang, Kakteen und Ginster, die Orte sind wie ausgestorben aber gepflegt, auf der 76 zum PN Talampaya, die Camping-Anmeldung ist etwas chaotisch und schwierig, einen Platz zu finden (nur etwa 5 Camper-Plätze, uneben, sandig, der Rest ist für Zelte), Tickets für eine Tour können wir erst morgen ab 8:00 kaufen.

Unsere Wohnwagen-Nachbarn und wir stehen um 8:00 vor verschlossener Türe, die Männer sind da, können/wollen aber noch nicht arbeiten, der PC wird erst gestartet, nachdem die Türe geöffnet ist und die Leute anstehen, danach geht es aber überraschend schnell, wir bekommen wie gewünscht Tickets für die 9Uhr-Tour zum Cañon de Talampaya und die lohnt sich, die Informationen der Guia sind sehr interessant, während gut 3Std. fahren wir grösstenteils in einem Flussbett, sehen Petroglyphen, senkrechte rote Felswände, spezielle rote Felsformationen, Oase von Algarrobos/Johannisbrot.

Einmal essen wir im Restaurant, kleines Angebot, unsere Eintöpfe von Rind und Zicklein sind OK, nettes Paar aus Frankreich mit grossem Ford-WoMo ist hier, jeden Abend Wind, im Windschatten geniessen wir den Sundowner mit schönstem Sonnenuntergang und jede Nacht schönster Sternenhimmel, hier sehen wir doch einige Tiere: Füchse, Mäuse, Kühe, Hühner mit Haube, Maras/Pampashasen, lustige Kaninchen-Eulen haben ihre Höhle gleich in der Nähe.

Gemütlicher Sonntag-Zmorge mit Ei/Aromat, weiter auf der 76 bis Villa Unión, beim Tanken bei der YPF treffen wir Lukas (Corrientes) und seinen Bruder (CH), Lukas werden wir aufsuchen, er kennt schönere Möglichkeiten Esteros del Iberá zu besuchen, hier treffen wir wieder auf die Ruta 40, auf 32km in schönen Kurven durch rote Fels-Formationen durch die Cuesta de Miranda auf 2040müM hinauf, auf der anderen Seite dem Rio Miranda entlang, viele blühende Kakteen, 500m hinunter in's grosse grüne Tal bis Chilecito, die nette Señora bei der Tourist-Info beantwortet unsere Fragen und organisiert, dass wir unsere Wäsche heute Sonntag abgeben und morgen Mittag abholen können, das ist Service! Danach zum Camping Inti Huasy (San Miguel), wir wollen nur 1 Nacht bleiben, deshalb stehen wir beim Eingang, nette Leute (u.a. Jorge, Jimena spricht englisch), sehr spezielle Einrichtung, Hippy-mässig.

Wir bleiben auch am Montag hier, Geni wechselt die Räder von vorne nach hinten (mehr Profil), ich mache Büro, hier gibt es feines Kastenbrot mit Rinde, Bier in Literflaschen (ideal für die sehr heissen Tage wie heute) und Räucherstäbe (keine -stäbli) Lavendel, Palo Santo, Pitanga, Sandal und Cocos-Vanille (riechen alle sehr fein).

Nach Chilecito noch etwas Reben und Felder, dann wieder Pampa, ein grosses Tal zwischen Sierra de Famatina (Cerro Belgrano 6251m mit Schnee) und Sierra Velasco, heute soll es 38° werden, seit langem wieder einmal die Air Condition während der Fahrt eingeschaltet.

Halt in San Blas bei YPF, kein Kafi, ich mache mich auf die Suche, ein herziges älteres Paar empfiehlt das Petty’s, die Señora spricht italienisch, der Señor war letztes Jahr in Genf, unterdessen sieht sich Geni den GeCo an und sieht, dass unten hinten alles von Öl verspritzt und der Simmerung vom Getriebe nass von Öl ist! Schlechte Erinnerungen kommen auf, unsere Kontakte in der Schweiz können uns beruhigen: zu viel Öl? Den Stand kontrollieren, der richtige Imbus-Schlüssel fehlt, wegen Siesta können wir uns den erst heute Abend besorgen, Lüftung funktioniert? Schlauch kontrollieren, abmontieren, durchblasen, er ist verstopft, mit Druckluft ausblasen und wieder montieren, wir fahren weiter und kontrollieren bei jedem Halt, der Simmering bleibt trocken.

In Belén finden wir bei der 4. Ferreteria den richtigen Imbus-Schlüssel, wir stehen bei Casa de Campo Nini, mit Hilfe von 2 Frauen mit 2 Besen passt der GeCo unter einer Lämpli-Kette hindurch auf’s Wiesli, Dusche im Zimmer Nr. 11, heisser Sandsturm, Geni putzt beim Getriebe, morgen kontrolliert er das Öl wenn es abgekühlt ist.

Mendoza   14.10. - 1.11.2023

Am Morgen noch vor dem Abwaschen teilt uns Santiago mit, dass die Reservation für einen unserer Wunsch-Plätze gelöscht wurde und wir umziehen können, einer der grössten, eben, weniger Bäume, so ein Glück! wir geniessen die Wärme (nachts um die 12°), alles blüht, es riecht ganz fein (Millionen ganz kleiner Blüten), der Platz ist gut besetzt mit Zelten, Wohnwagen und Campern, nachts ruhig, Samstag und Sonntag ist das kleine Restaurant mit grosser Parrilla (Fleisch, Rippli, Poulet, Empanadas, Gemüse, Kartoffeln) in Betrieb (nur bis 16Uhr), das benützen wir natürlich und essen ein spätes Zmittag oder wärmen später alles für ein Znacht, wir profitieren an 3 Wochenenden davon.

Grosse Wäsche und grösserer Einkauf mit Uber zu Chango Más ganz in der Nähe, ansonsten gibt es in der Nähe den "Supermarkt" Alfombra (klein, eng, unübersichtlich, hat vieles, aber nicht alles) und daneben einen Früchte/Gemüse-Stand (ganz nett).

Besuch von José, ein Brasilianer mit riesigem Mercedes-Camper-Bus, er ist begeistert vom GeCo und der Nespresso-Maschine, er schenkt uns Kafi aus Brasilien (er nimmt immer 5kg Kafi mit) für die refill-Kapseln.

Nach dem Ruhetag haben wir immer etwas zum Wärche, innen und aussen, dabei entdeckt Geni, dass die Windschutzscheibe oben lose ist, Kike sucht einen Parabrisa-Spezialisten, bis am Abend hört er aber nichts, also beginnen wir bei Iveco/Ficamen (im November 2022 waren wir dort für Kontrolle und Ersatzteile), wir wollen direkt eine neue Scheibe einsetzen, in Montevideo hatten wir im Mai schon nach dem Waschen mit Kärcher etwas Wasser innen an der Scheibe, da muss schon etwas nicht mehr richtig gewesen sein, ein Wunder, dass die während den über 1'200km ripio-Strecken gehalten hat.

Iveco hat keine Scheibe, wir sollen sonst in Argentinien suchen! Also wenden wir uns an den Iveco-Notfall-Kontakt, den wir diese Tage von Rebekka & Hendrik erhalten haben, Roberto will sich kümmern, Geni schaut sich weiter in Mendoza um und findet Kurving Parabrisas, Federico findet am Montag eine passende Scheibe in Buenos Aires (nicht original), wir müssen sie vorab in Peso bezahlen (CHF 150, ARS 150'000, Kike wechselt uns USD, das erspart uns das Anstehen bei Western Union), am Donnerstag ist die Scheibe da und am Freitag wird sie eingesetzt (in Paraguay hätten sie Silikon-Kleber verwendet, darum habe sie sich gelöst), am Abend können wir zurück auf den Camping fahren (sehr vorsichtig um Löcher und über Topes) und auf den Interims-Platz, am Wochenende findet hier ein Evento mit ca. 100 Leuten statt, unser Platz wird dann zum grossen Saal.

In der Stadt besuchen wir einige der vielen Plazas und wollen wegen der Aussicht auf die Terrasse beim Municipalidad-Gebäude, das geht aber nicht mehr, das Kafi nehmen wir leider bei einem Restaurant, wo wir ewig lange warten und nicht besonders gut ist, bei Bröd (brodbakery.com.ar), wäre es schöner und sicher besser gewesen, wir finden sehr feines Brot, das Kafi holen wir dann noch nach.

Geni hat ein neues Projekt: die Kühlschrank-Belüftung muss optimiert werden, es hat 3 Belüftungen, aber eine wird von der Mosquitotüren-Konstruktion zugedeckt, er schneidet eine Öffnung in's Metall, braucht aber für die Bosch noch eine Metall-Feile, bereits bei der 2. Ferretería "4 Hermanos" werden wir fündig (da gibt es alles, ein Laden wie früher Herr Spinner in Adliswil), jetzt suchen wir noch ein Mosquitonetz-Gitterli, auf dem Weg zum Einkaufen bei Vea (enttäuscht) kurzer Kafi-Halt bei "Asti Helados Artesanales", feine Kafi/Medialunas und ganz netter Besitzer, er spricht englisch und kümmert sich herzig um uns.

In der Nähe vom Camping ist das "Santuario Nuestra Señora de Lourdes", ein riesiger Platz, aktuell nur von ganz wenigen Leuten besucht.

Ein Tag im Centro, bei Claro wird ein Problem gelöst, bei Western Union stehen zu viele Leute an, wir versuchen es später in einem kleineren Ort wieder, damit haben wir gute Erfahrung gemacht, spätes Zmittag im "Estancia La Florencia", bald nach uns stehen die Leute an, Wartezeit 1Std.! sehr fein: Calamares, 480g Fleisch, Pommes, Spinat-Gratin!

In der Fussgänger-Zone hat es etwa 10 Blumenbeete, jedes mit einem anderen Mosaik am Rand und anders bepflanzt.

Wir werden informiert, dass ein starker Sturm (Föhn: heiss, über 100kmh) im Anzug ist: El viento Zonda (https://de.wikipedia.org/wiki/Zonda_(Wind)), wir stehen in alten, hohen Bäumen mit grosser Gefahr, dass Äste abbrechen, und tatsächlich, am Samstag um 21Uhr werden wir 6 Camper evakuiert auf das Gelände vom Auto-Kino nebenan (ausser Betrieb, keine Bäume), zum Glück ist die Einfahrt hoch genug, der Wind rüttelt am GeCo, die Fenster können wir nur ein Spältli offen haben, natürlich dringt so überall Staub herein, in der Nähe ein (Wald)-Brand, immer wieder hört man die Sirenen.

Am Sonntag Mittag können wir zurück auf den Camping, viele Blätter und kleine und grössere Äste am Boden, 1 Ast hat das Kabel zur Wassertank-Pumpe herunter gerissen, am Abend funktioniert auch das wieder, nette Unterhaltung mit Astrid (eine der 100 "Locos" Gspürsch-mi-Füülsch-mi vom Evento), sie lebt schon lange in Calamuchita, trifft nur selten Schweizer.

Ein 2. Geni-Projekt ist abgeschlossen: über der Küche eine Schnur (wird noch mit einem plastifizierten Draht ersetzt) für nasse Abwasch- und Putz-Lappen.

Wir treffen Nadine & Jon (Ducato/CH-AI), sie haben begrenzte Reisezeit und sind nach 2 Nächten wieder weg - so schade! sie kommen von Norden, schwärmen von der Puna und geben uns eine Karte, wir sind gespannt und freuen uns auf diese Route.

Wir bleiben noch 1 Tag länger, grösserer Einkauf im Vea in der Nähe (Dalvian, kleiner aber besser als Las Heras), vor der Shell-Tankstelle sicher 1km Schlange, wir haben noch 3/4 voll, wir sind gespannt, wie es damit weitergeht, bei der Shell hat es eine Western Union-Agentur, wir erhalten problemlos und ohne anstehen CHF 400.

Neuquén - Santa Isabel - Mendoza   12.10. - 13.10.2023

Ein Stück durch die Stadt, kaum von der Hauptstrasse weg kein Asphalt mehr, ripio, ruppig und staubig, eine Zumutzung für die Anwohner! wir sind überrascht, wie viel Verkehr es auf der 7 hat, in Barda del Medio auf einer uralten 1-bahnigen Brücke (mit Stauwehr) über den Rio Neuquén, es gibt eine Tafel mit Höhen-Begrenzung (2.90m für nichts, mit 3.20m sind wir ohne Höhen-Hindernis durch gefahren; aber keine mit Gewichts-Begrenzung) und auf der 151 weiter durch die Pampa, im Nachhinein lesen wir, dass sie ganz übel sei und das stimmt! Spurrinnen ohne Ende und Flicken zu hoch, zu tief, Belag weg, von der Provinz Neuquén kommen wir in 2 neue: Rio Negro und La Pampa, ungewiss, ob es bei den Provinz-Grenzen Kontrollen gibt, also werden die problematischen Sachen gut versorgt (es gibt 2 Posten, aber kein Stopp für uns), in Santa Isabel installieren wir uns auf dem Camping Municipal neben der Tankstelle, müssen aber bald umziehen, nebenan werden grosse Boxen aufgestellt und getestet, definitiv zu laut für uns.

Freitag, der 13.! es sind sehr viele Autos unterwegs und an Tankstellen in Orten gibt es lange Schlangen (wir befürchten eine Diesel-Knappheit wie letztes Jahr), wir fragen nach: es ist ein Feiertag "Tag des Respekts für die kulturelle Vielfalt (Ibero-Amerika-Tag)", das gibt ein langes Wochenende von Freitag bis Montag mit viel Verkehr, da sind wir ja beruhigt, zum Glück haben wir in einem kleinen Ort ohne Probleme aufgetankt, auf der 143 bis vor General Alvear die Pampa endet: Obst, Mandeln, Oliven, Trauben und viele Bodegas der vielen Weinbauern, einkaufen im Ort, natürlich auch hier viele Leute und keinen Parkplatz für uns, wir können bei "La Feria" stehen (super Früchte/Gemüse, Vollkornbrot, Salate und Menus zum Mitnehmen), im Vea an der Kasse anstehen, danach auf die 171 und 153 (besser als erwartet) und die Pampa hat uns wieder, lange einer Eisenbahn-Strecke entlang, die aber schon ewig ausser Betrieb ist, Frühling mit gelb-blühenden Sträuchern und Bäumen, bei La Catita erreichen wir die 7 und fahren Richtung Mendoza, die ersten grossen Weinberge, hier natürlich mehr Verkehr, den Camping El Mangrullo erreichen wir doch am frühen Abend, wegen dem Feiertag ist es ziemlich voll, unsere Wunsch-Plätze sind natürlich besetzt, resp. reserviert, aber Hauptsache wir haben hier einen Platz.

Península Valdés/Puerto Pirámides - Puerto Madryn - Dique Florentino Ameghino - Gan Gan - Maquinchao - Villa El Chocón - Neuquén   2.10. - 11.10.2023

Regen, das ideale Wetter, um diesen speziellen Ort und die Halbinsel zu verlassen, wir nehmen die 42 dem Golfo Nuevo entlang, Schotterstrasse/Wellblech mit immer wieder Zufahrten zum Strand wo wir viele Wale sehen, teils sogar sehr nah am Strand, eiskalter Wind, hinter Playa El Doradillo ist die Strasse gesperrt, damit haben wir nicht gerechnet, wir fahren alles zurück und erreichen Puerto Madryn am späten Nachmittag und bleiben auf dem ACA Camping Punta Cuevas.

Diese Ecke Punta Cuevas ist recht touristisch, neben vielen PW parkieren hier auch einige Cars mit vielen Schülern, es gibt das EcoCentro (Ökologie des Meeres, wir sind enttäuscht), ein vor 160 Jahren versunkenes Schiff (nur bei Ebbe), wir spazieren dem Strand entlang (in der Saison ist da wohl die Hölle los mit allerlei Strand-Aktivitäten), sogar hier sehen wir Wale, das Restaurant Sara (Tipp von Corinne & Jean-Marc) ist leider geschlossen wenn wir Hunger haben.

Im iOverlander wird der Camping negativ beschrieben, uns passt er (mit der TCS-Karte CCI bekommen wir noch ca. 25% Rabatt) und die Stadt gefällt uns, wir bleiben länger als geplant, verlängern 3x und fahren erst am Freitag weiter.

Es hat einige Supermärkte, wir kaufen im grossen Anónima an der Chubut ein, die Wäsche bringen wir zur Laundry Madryn, der nette Waschmann versorgt uns mit Tipps in der Umgebung von Trelew, wir schauen nochmals in die Karte und ändern die Route, wir sind gespannt und gibt uns für den Notfall seine Telefon-Nummer.

Weiter auf der 3, in Trelew (von Walisern gegründet) begegnet uns der grösste Dinosaurier der Welt, wir sind im Dinosaurier-Gebiet, auch heute noch macht man auf den Estancias grosse Funde von Knochen prähistorischer Tiere, auf der 25 (sehr gut, schmal, Überraschungs-Löcher) eine kurze Schlaufe durch den kleinen Ort Gaiman, eine walisische Kolonie (Wahrzeichen der rote Drachen) mit gepflegten Häusern und Gärten, durch das Valle des Rio Chubut, es ist eigentlich trocken, aber mit Bewässerungs-Kanälen werden doch grosse Felder angepflanzt, der heftige Patagonien-Wind begleitet uns die nächsten Tage, bei Las Chapas ein 12km-Abstecher zum Stausee Florentino Ameghino, eine interessante Strecke durch Tunnels, enge Kurven, rote Felsen, grüner See, über die Staumauer, hinunter in's Dorf im grünen Tal, wir möchten auftanken, finden aber keine Tankstelle, dort wo sie sein soll, am nächsten Tag sehen wir: sie ist da, Rollladen auf, dahinter kommt die Tanksäule zum Vorschein und hat sogar Diesel (wir sind froh darüber, für die nächsten Tage wissen wir nicht, wo und ob es Diesel gibt).

Wir installieren uns im Camping Municipal (geöffnet, gratis, KEIN Service), hübsch am Rio Chubut gelegen, ca. 200 Feuerstellen, 4 weitere Camper (Argentinos/Brasileros) sind da, auch einige Touristen in Bussen kommen an, erstaunlich für diese Jahreszeit, Spaziergang durch den kleinen Ort (es gibt aber so ziemlich alles) und zum nächsten Camping "Valle Verde", der ist schon besser (kostet natürlich auch entsprechend), aber wir bleiben auf dem Municipal (grosszügiger, schöner, direkt am Wasser).

Dann beginnt die Strecke durch die Pampa, 570km ripio/Schotter, bis auf die letzten 90km ist die Strasse recht gut, wir können 15-65kmh fahren, sehr wenig Verkehr, kurz nach der Abzweigung auf die 11 stoppt uns eine Polizei-Kontrolle, Auto-Papiere werden kontrolliert, die PolizistIn sind durchfroren, hinter uns packen sie zusammen und fahren zurück - wozu sollte das jetzt gut sein?

Langsam geht es in die Höhe (bis 1250müM), über Berge kommen wir in weite Täler und wieder hinauf auf Plateaus.

In Gan Gan (912müM) stehen wir neben der Tankstelle, wir bekommen das Passwort für's Internet, aber mit unserem Hotspot geht mehr, so erfahren wir erst heute vom Angriff auf Israel, wir sind erschüttert! fast bei jedem Kafi-Halt und am Abend ist das Gas blockiert, der Crash-Sensor reagiert auf die ripio-Strasse.

Am nächsten Morgen kommen uns kurz hinter Gan Gan 2 Autos entgegen, schnell und auf dem Stein-Mädli, so müssen wir natürlich einen Stein einfangen und haben jetzt wieder ein Näggi in der Windschutzscheibe, hoffentlich bleibt es so und macht keine Risse! die 4 hat einige ruppigere Abschnitte: Wellblech, Steine, Felsen, starker Wind bis 50kmh mit Sandsturm, es ist schwierig, die Türen zu öffnen, entweder drückt der Wind sie auf oder zu, die 13 bis Ingeníero Jacobacci ist noch holpriger, also noch mehr Luft aus den Reifen (2.5 und 3.5 Bar), ca. 40km vor dem Ort steht ein (altes) Auto, Beto hat kein Nafta (Benzin) mehr, er gibt uns die Mobile-Nummer seiner Frau Wilma, wir fahren, bis wir Empfang haben und richten ihr das aus (wir fragen uns: wie kann ein Einheimischer mit zu wenig Nafta in die Pampa fahren? evtl. hat er keine (funktionierende) Tank-Anzeige).

Auf der asphaltierten 23 fahren wir noch bis Maquinchao, wir suchen ein geöffnetes Resto, finden aber keines, wir stehen etwas windgeschützt bei der YPF, auftanken, nette Männer, gut dotiertes Lädeli.

Früher Kafi-Halt im nächsten Ort Los Menucos (winziges full-Resto, wir sind einfach Fan von diesem Milch-Kafi), weiter auf der noch asphaltierten 8 durch die Pampa, der Wind lässt nach, Frühling, wir sind wieder einmal kurzärmlig unterwegs, beinahe verpassen wir den Abzweiger auf die 68: ein unscheinbares Strässli ohne Hinweis-Tafel, ripio und sehr ruppig, viel Wellblech, mühsam, immer wieder die beste Spur zu finden, wir sind froh, nach 90km Valle El Chocón zu erreichen, davor auf 800müM Aussicht über die Pampa und den riesigen Stausee, wir freuen uns auf einen Platz am See, nach 3 Versuchen geben wir es auf, wir sind zu gross und schwer für die Strässli, der Camping im Ort ist geschlossen, der Parador El Chocón zieht uns an, von aussen nett aber innen ein Durcheinander und unappetitlich, aber wir können hier stehen und kochen selber.

Viele Wegweiser auf Estancias, die weit weg von der Strasse gelegen sind (u.a. 65km Staub-Strässli), wir fahren über unzählige Viehwächter-Roste (die einen schön eben, die anderen ganz übel, d.h. vorher immer abbremsen).

Etwas enttäuscht sind wir von der Tierwelt, man sieht natürlich Schafe, Pferde, Rinder, Guanacos, aber nur 2 kleine Gürteltiere und 1 Hase, kleine Falken und wo Wasser ist Flamingos und eine Art Gänse.

Gemütliche 80km bis Neuquén, Reben und Obst-Plantagen, auf google-Map sehen wir das Maison Suisse und müssen dort einen Halt einlegen, es wurde von Herrn Bolliger gegründet, sie machen Pralinen, Schokolade, Alfajores, Torten, zum Kafi gibt es viele Versucherli, bei der Gomería Rio Colorado lassen wir die Reifen wechseln und auswuchten, guter Service, sehr nett, wir müssen noch grosse süsse Teile essen, obwohl unser Bauch voll mit Schokolade ist, beim Einkaufen spricht uns Omar an, er ist auch ein Camper und gibt uns links zu Camper-Gruppen in Argentinien und Brasilien, wir schauen uns die sicher an, der Camping Las Araucarias ist offen, aber Dusche/WC nicht so sauber, wir bleiben nur 1 Tag, nach dem kalten Tag gestern (bedeckt, Wind) heute schönste Sonne, am Morgen 9°, die Sonne braucht ewig, bis sie durch und über die vielen hohen Bäume kommt, wir müssen uns die Sonnenflecken suchen, mit mehreren Busse werden viele kleine Kinder hergebracht, herzig wie sie uns grüssen, sie besuchen den Bauernhof und spielen auf den grossen Wiesen, auch hier viele Feuerstellen, sogar ein Pool (dunkelgrünes Wasser, noch im Winterschlaf) und Festhütten.

Monte Hermoso - Viedma - El Cóndor - Las Grutas - Península Valdés/Puerto Pirámides   24.9. - 1.10.2023

Bei schönstem Wetter fahren wir weiter, dem entsprechend der Gegenverkehr, alle wollen zum Strand, nach Bahia Blanca nur noch wenig Verkehr, wir hätten es gewusst, denken aber nicht mehr an den Zoofitosanitario-Posten (Kontrolle auf Fleisch, Obst, Gemüse) und prompt müssen wir die frisch gekaufte Peperoni abgeben, alles andere interessiert nicht, bei allen Polizei-Kontrollen in dieser Gegend werden wir durchgewunken, braune, flache Pampa mit Kühen, Schafen und Nandus, wir müssen wieder einmal richtiger einkaufen, deshalb bleiben wir in Viedma, bei der kleinen YPF an der 1, nett und ruhig.

Nur rund 40km dem Rio Negro entlang bis zum Highlight in Balneario El Cóndor: eine der weltweit grössten Kolonien von Felsen-Sittichen/Loros befindet sich in der bis zu 40m hohen Steilwand, auf einer Länge von 12km brüten mehr als 35'000 Paare in bis zu 3m tiefen in den Sandstein gegrabenen Höhlen, wir stehen alleine im Camping Trentinos (offen, obwohl er nicht so aussieht), von da laufen wir der Playa del Faro entlang, einige tote Lobos (Vogelgrippe) und staunen über die vielen Vögel und den Lärm, den sie veranstalten, sie höckeln ruhig vor den Höhlen, oder streiten sich, oder fliegen in riesigem Schwarm auf, um kurz darauf wieder vor den Höhlen zu landen.

Auf der Weiterfahrt besuchen wir auch das Monumento Memorial Malvinas/Denkmal für die Helden des Malvinas-Krieges, das liegt oben auf der Klippe mit den Loros, auf der 1 (camino de la costa «Mario José Franco») fahren wir nun 180km auf Sand und Kies, auf dieser guten Strasse begegnen uns gerade 6 Autos und 1 Motorrad, leider ist die Lobería/Kolonie von Seelöwen "Reserva Punta Bermeja" geschlossen (Vogelgrippe), an den Stränden auch hier immer wieder tote Tiere, schönste Ausblicke auf den Atlantik und Buchten/Strände, weit draussen sehen wir einen Wal auf der Jagd, wir bleiben in Las Grutas und stehen auf dem Camping Golfo Azul.

Heute erreichen wir unser Ziel die Península Valdés, beim Eingang bezahlen wir ARS 7'200/CHF 19, beim Besucher-Zentrum erhalten wir Kärtli und Informationen, in Puerto Pirámides fahren wir gar nicht erst zum Camping (ist evtl. eh geschlossen), sondern direkt zum Beach-Parking am Strand (offiziell inoffizieller Camping), wir treffen Corinne & Jean-Marc (Sprinter, CH-VS) an, draussen springen und blasen Wale, bis in die Nacht hinein treffen weitere Camper ein, einer davon ist der riesige Iveco aus D, die vorderste Reihe ist mit PWs und Campern gut besetzt, deshalb stellt er sich mit 50cm Abstand neben uns, anstatt zu warten, bis die PW-Touris weg sind, er hört schlecht, wahrscheinlich schläft jemand im Alkoven und der andere im Heck, die halbe Nacht schreien sich die beiden an, unmöglich!!!! am Morgen ziehen wir um, auch wegen dem Wind, er kommt auch, immerhin nicht mehr soo nah, aber trotzdem!

Es ist wieder früher und länger hell, unsere Ausflüge auf der Halbinsel starten früh, die Wahrscheinlichkeit, Wale zu sehen ist vor und mit der Flut am grössten, 1 Tag zum Punta Norte (180km, Flut um 9:22), 1 Tag zur Caleta Valdés (200km, Flut 8:32), auf den meistens guten Schotterpisten dauert die Anfahrt je 2Std., deshalb zmörgeled wir am Ziel mit Aussicht auf's Meer, leider sehen wir keine Wale, aber See-Elefanten-Mütter mit Jungen, eine kleine Pinguin-Kolonie, Seelöwen und ein total härziges Gürteltier.

Die nächsten 2 Tage bleiben wir auf dem Platz, von hier aus sehen wir viele Wale draussen, einige sogar sehr nah, recht viel Betrieb bei den Ausflugs-Booten, es kommen sogar 2-stöckige Busse in's Dorf, im Sommer möchten wir nicht hier sein, wir laufen eine Runde und suchen ein Restaurant, wir finden das "Zorro Gris" direkt am Strand und essen sehr fein (Tintenfisch-Ringli/Coquille Saint Jacques (leider mit Käse überbacken), am Sonntag testen wir das "La Covacha", auch hier fein aber mit mehr Atmosphäre (Meeresfrüchte gemischt), schöne Sonnen-Untergänge, Wind und Temperatur wie erwartet.

San Clemente del Tuyú - Mar del Plata - Coronel Dorrego - Monte Hermoso   19.9. - 23.9.2023

In der Nähe der 11 in Santa Teresita finden wir eine Western Union-Agentur, die ganz viele Pesos hat, für CHF 526 bekommen wir ARS 400'000, meistens Tausender, ganz wenige Zwei-Tausender, Abstecher zum Faro Punta Médanos, die Leuchttürme sind leider nur Metall-Gestelle, nichts Schönes, vor Mar del Plata fahren wir um 7 Ecken zum Complejo Turistico Calasanz, trotz der Nähe vom Aeropuerto ist es ruhig, ganz tolle, saubere WC/Duschen, 3 Wohnwagen sind noch hier, die Bewohner kommen aber erst in der Nacht zurück.

Mar del Plata umfahren wir, der Iveco ist kein Stadt-Auto, wir kommen weg von der Küste, erst durch Gemüse-Pflanzungen, dann wieder Landwirtschaft, wir staunen über Rebberge und Olivenhaine, unzählige Polizei-Kontroll-Posten, wir werden nicht kontrolliert, es wird geerntet, wegen der vielen LKWs nach Necochea weichen wir auf die kleinere 72 aus, schmaler, weniger Schäden, weniger Verkehr, wir haben uns mit der Strecke verschätzt, in Coronel Dorrego geben wir auf und bleiben bei der YPF, wir freuen uns auf einen Hamburger mit Pommes, daraus wird leider nichts: Spysle, aber wir schlafen gut.

40km Stichstrasse bis Monte Hermoso, vor dem Ort werden wir bei einem Posten aufgehalten, wir bekommen 2 Flyer: es ist verboten ausserhalb von Campingplätzen zu stehen und Auflistung der Campingplätze, jetzt wissen wir auch, wieso so viele Cars mit Schülern unterwegs sind, Frühlings-Anfang und Schüler machen Ausflüge, sie sind auch hier im Städtli und am Strand tauchen sie in Gruppen auf, wir stehen beim Estacionamiento Beto, kein wirklich schöner Platz, aber hinter dem Haus lässt es sich direkt am Strand stehen, WC/Dusche sauber, wir sind die einzigen, wir bleiben 3 Tage, zuerst richtig heiss, dann kühler, windig, Regen ab Nachmittag, heute Samstag wieder Sonnig, es hat sehr viele Leute am Strand, die einen angezogen wie im Winter, die anderen in Badehosen, für uns ist es eher kühl, ideal für Strand-Spaziergänge, viele der kleinen Strand-Restis sind geschlossen oder werden renoviert, wir finden trotzdem ein offenes Restaurant (die servierten Menus sehen sehr fein aus) und bekommen ein feines Milch-Kafi.

Nueva Helvecia/URUGUAY - Gualeguaychú/ARGENTINIEN - Cañuelas - San Clemente del Tuyú   15.9. - 18.9.2023

Recht starker Wind den ganzen Tag, auf der 2 durch Landwirtschafts-Gebiet und kleine Städtli mit unzähligen Lombadas nach Norden, auf den riesigen Feldern wird gearbeitet, entsprechend sind grosse Land-Maschinen unterwegs, Raps blüht, Getreide-Silos, viele Lämmer und Kälbchen auf den Weiden, an der Grenze Fray Bentos brauchen wir nur ca. 20Min.! dürfte Rekord sein! die Formalitäten werden gemeinsam von Uruguay und Argentinien erledigt, ganz oberflächliche, kurze Kontrolle wegen Fleisch, Gemüse, Obst etc., die paar Reste im Kühlschrank haben nicht interessiert, das "Problematische" ist gut versorgt, über die Puente Internacional Libertador General San Martin 45m hoch über den Rio Uruguay, in Argentinien weiter auf der 136 (Spurrinnen!) durch Sumpf-Gebiet, ein Iveco kommt uns entgegen, Geni meint, das könnten Ruth & Beat gewesen sein, aber das kann nicht sein, sie sind doch in Jujuy mit Iveco-Problemen in der Werkstatt, später fragen wir doch nach und sie waren es, schade haben wir nicht angehalten, wir schreiben uns seit 07/2022, haben uns aber nie getroffen, leider müssen sie abbrechen und verschiffen nächste Woche  zurück, in Gualeguaychú einkaufen im Carrefour (viele halb-leere Gestelle, aber OK für das Nötigste), USD 100 wechseln (auf dem Parkplatz, für das Nötigste), wir wollen bei Western Union ARS holen, aber hier ist ja wieder die lange Siesta, wir bleiben hier im Camping Punta Sur, direkt am Rio Gualeguachú, es ist ein grosser Park, Boote sind hier abgestellt, es wird auch daran gearbeitet, es hat nur noch 1 Zelt mit 2 jungen Männern, Spechte und Kolibris, sehr ruhig (Musik ist verboten).

Lange Strecken sind wir durch Sumpf unterwegs, auch wieder sehr hohe Brücken über die Ríos Paraná Guazú und Paraná, Strassen auf und Häuser, Felder, Weiden hinter Dämmen, viele armselig zusammen gezimmerte Hütten direkt an der Strasse, es ist Samstag und am Strassenrand wird immer wieder grilliert, man isst direkt dort oder nimmt sich etwas mit, wir kaufen eine Portion Fleisch und Wurst gemischt für's Znacht, während der Wartezeit schauen wir den 2 Grilleuren zu, gemütlich ohne Stress kurven wir im grossen Bogen um Buenos Aires herum und landen in Cañuelas auf dem Camping Parque 4x4, ein grosses Areal, ausser dem üblichen Zubehör auch Pool, Dutchtub und eine Strecke für Quads, Töff, Velo, viele Hunde, auch Gänse, Enten und Hühner (mit ensprechenden Hinterlassenschaften), wir bleiben am Sonntag hier (obwohl das Preis-/Leistungs-Verhältnis nicht stimmt), Geni kann Fussball schauen und die weitere Route planen, das Wetter dazu ist ideal: Wolken, kühl, ganz wenig Regen, ich kümmere mich endlich wieder einmal um die homepage.

Wir versuchen noch, mit Nicolas zu handeln, aber ohne Erfolg - selber schuld! auch die weitere Strecke durch grüne Landschaft, auf den Weiden fallen uns viele tote Tiere in allen Stadien auf, viele Lagunen und Kanäle (Flamingos, Störche, Enten, Gänse, Reiher), einige Nandus, viele kleine Falken und Schopf-Caracaras, starker Wind, an der Strasse um Dolores verkauft jeder Stand dasselbe, Gauchito Gil (rote Fahnen) ist auch wieder gegenwärtig, in San Clemente del Tuyú stehen wir beim riesigen Camping ACA (Automobil Club, sogar eine heisse Dusche), sieht aus wie geschlossen, beim 2. Versuch öffnet sich doch noch das Tor, ganz netter Empfang von jungem Mann, Spaziergang dem Strand entlang.

ARGENTINIEN   22.2.2023 - 29.4.2023   Fortsetzung Uruguay

Mendoza - PN Sierra de las Quijadas - Rio Cuarto - San Jeronimo del Sauce - Concordia/ARGENTINIEN   24.4. - 29.4.2023

Nur noch eine kurze Strecke auf der 40/Cuarenta, dann verlassen wir sie "endgültig", auf verschiedenen, schmalen aber recht guten Regional-Strassen fahren wir über Land, es hat immer noch Reben, neben Gemüse, Oliven, Mandeln, danach eher eintönige Pampa mit kleinen Städtli und  wenigen armseligen Farmen, bald tauchen Sand-Dünen auf (wir haben das Gefühl, jetzt muss dann das Meer kommen...) bis wir dann bei "Altos Limpios-Reserva Natural Bosques Telteca" auf die grosse Sand-Düne treffen, Kinder aus mehreren Schul-Bussen tummeln sich im Sand, kurz vor Encón (Grenze Provinzen Mendoza/San Juan) eine nette Frucht-Kontrolle in englisch, wir sind gewarnt und haben nicht viel dabei, nur die Orange wird beanstandet, wir sollen die unterwegs bald essen, gegen 15Uhr treffen wir im PN Sierra de las Quijadas ein, der Ranger informiert uns über die Wander-Möglichkeiten, die 1-stündige Wanderung reicht gerade noch, bis um 17Uhr das Park-Tor geschlossen wird, beim Parkplatz treffen wir zum 3. Mal Ines & Carsten (mit Gips) und Susa & Sigi (Iveco mit Bimobil/A), nach leider nur kurzer Unterhaltung machen wir uns auf den gut unterhaltenen Weg mit tollen Aussichten auf das riesige Tal und die roten Sandstein-Felsen mit bizarren Fels-Formationen, 2 Condore ganz nah, wir bleiben auf dem Platz vis-à-vis vom Park-Eingang, die beiden anderen sind auch da, aber "ottenweinerts" fahren am Abend noch weiter, in der Dunkelheit trifft noch ein rostiges Wrack ein, der Argentinier fragt nach einem Korkenzieher (das ist uns schon in Chos Malal passiert, unverständlich, dass Argentinier ohne Korkenzieher unterwegs sind)

Nach einer ruhigen Nacht mit tollem Sternen-Himmel verabschieden wir uns von Ines & Carsten, für uns geht es auf der 147 weiter, riesige grüne Ebenen, nach San Luis eine super-gepflege Maut-Strasse mit ganz wenig Verkehr, daneben riesige Getreide-Felder und Weiden, in Rio Cuarto machen wir uns auf die Gas-Suche, nach 4 Stellen ohne Erfolg geben wir es für heute auf und fahren zum Camping Municipal, netter Empfang, viele Hunde, herunter gekommen, in der Dunkelheit trifft noch ein Wohnwagen ein.

Auf der Strasse viele LKWs beladen mit Getreide (Soja, Hirse...), riesige Ernte-Maschinen in den riesigen Feldern, auf der guten 158 durch mehrere Städtli, grosse Getreide-Silos, sogar eine funktionierende Eisenbahnlinie, Landmaschinen-Ausstellungen und -Mechaniker, Friedhöfe mit Mausoleen der Grossgrund-Besitzer-Familien, bei San Francisco/Cordóba kommen wir auf die 4-spurige 19 und fahren auf der Richtung Osten, sie hat einige üble km mit tiefen Spurrinnen, Löchern, Flicken zu hoch und zu tief, empfohlen sind 60kmh, in San Jeronimo del Sauce melden wir uns bei der Policia an der Plaza, unsere IDs werden notiert, wir können uns auf das Gelände Polideportiva stellen, er informiert den Intendente, am Abend besuchen uns 2 Männer der Gemeinde für einen kurzen Schwatz, sie wohnen in der Nähe und wir können uns an sie wenden, falls etwas sein sollte, SEHR NETT, bis in die Nacht hinein ist hier mit verschiedenen Sportarten noch viel los

Heute sehen und riechen wir viele Hühner- und Schweine-Ställe, mehrere Polizei-Kontrollen (alle durchgewunken), bei einer hätte Geni in's Alkohol-Test-Gerät blasen müssen, da hat er einfach nichts verstanden (wir haben nicht gesehen, dass das Mundstück getauscht oder desinfisziert worden wäre!), in San Tomé wieder erfolglose Gas-Suche (wir haben noch ca. 40%, aber 80% wären beruhigend), auf Brücken über die breiten Rios Santa Fé und Colastiné und durch den 2.4km-Tunnel unter dem ebenfalls breiten Rio Paraná hindurch, in Concordia kennen wir uns etwas aus (vor gut 1Jahr waren wir da), es zieht uns zum Carrefour zum Einkaufen und zum Club de Pesca zum Campieren, ein Hilux/F steht da, am nächsten Morgen sind sie weg

Am Freitag laufen wir in's Städtli, feines Milch-Kafi und bei Los Griego Gourmet/Der Griechische Gourmet finden wir Sorrentinos gefüllt mit Ossobuco/Malbec, zusammen mit einem Salat vom Gmüesler gibt das ein feinstes Znacht, wir ziehen von der Wiese um auf den Parkplatz mit direkter Sicht auf den Rio Uruguay und vor allem weniger Lärm von der lauten Bum-Bum-Musik von Zumba-Klassen o.ä., spät in der Nacht wird es dann doch noch laut, in der Nähe muss eine Disco sein

Bereits am frühen Samstag-Morgen gibt es hier Betrieb, Boote in's Wasser lassen und fischen, viele Leute kommen auch zum Grillieren, für Sport oder einem Spiel zuschauen

Bei dem schönen, warmen Wetter sind wir natürlich draussen und natürlich werden wir immer wieder angesprochen, alle sehr nett, darunter auch solche mit Schweizer Vorfahren

Malargüe - San Carlos - Mendoza   14.4. - 23.4.2023

Gemäss unsererm neuen Wetterfrosch yr.no ist mit noch mehr Regen zu rechnen, wir verschieben deshalb das Valle Hermoso (liegt auf 2000müM) auf nächstes Mal, aber wir fahren trotzdem auf der 222 in's Valle Las Leñas und sind begeistert, Täler, Cañon, Vulkane, farbige Berge, Laguna La Niña Encantada/Verzaubertes Mädchen und Pozos de las Animas/Brunnen der Seelen, lange vor Los Molles sehen wir die Tafel vom Restaurant Valtellina und freuen uns auf ein Kafi, aber leider ist es geschlossen, wie alles andere hier auch, überall wird gearbeitet für die Winter-Saison, zurück auf der 40 in der Ebene, Pappeln als Plantagen und Windschutz für grosse Felder, die bereit sind zum Säen und Setzen), auch wieder Kaktusse, Oregano wird geerntet, Reben, in San Carlos stehen wir beim Hostal Rosengarten im grossen Garten (Wald, Pool, Tennisplatz, Baño, Gemeinschafts-Haus), der Vater vom Besitzer ist von Tirol/Österreich eingewandert, Rosengarten ist ein Berg in seiner alten Heimat

Von San Carlos fahren wir auf verschiedenen Regionalstrassen bis Manzano Historico (hier ist Mercado, aber man stellt die Stände erst auf und heizt die Parrilla erst ein), nach Tupungato und bei Ugarteche wieder auf die 40: riesige Felder mit Reben, Nüssen, Obst, schönstes Weingebiet mit unzähligen Weingütern, die besucht werden können, teils alt/modern, teils mit Restaurants/Hotels, die Berge sind verhangen, wir sind froh, sind wir nicht im Valle Hermoso, in Mendoza kennen wir den Weg zum Camping, dieses Mal stehen wir auf dem Mangrullo, der gefällt uns besser als der Camping Suizo: kleiner, ruhig, keine (lauten) Tagesgäste, sehr sauber, gepflegt, nette Leute, am Wochenende Parrilla-Restaurant, auch mit Take away

Auch hier hat es einige Overlander: Holländer mit orangem Volvo-LKW, unsichtbare Franzosen mit giftgrünem MAN KAT und Büsi, Luise & Klaus mit Landrover Defender, "unsere" Brasileros zum 3. Mal und natürlich Argentinier, Chilenen, Urugayer und ein Konvoy von 6 Brasilianern (Expedição de paz, amor e viagem), neben Ruhetagen fahren wir mit Uber in die Stadt, wir machen sogar nochmals eine Ho-Ho-Stadtrundfahrt (gibt nicht wahnsinnig viel her, aber einen Überblick), in der Nähe der Haupt-Plaza finden wir auf Anhieb einen Coiffeur, der Zeit für mich hat: Carlos Castro Estilista Internacional, südamerikanischer Standard, aber besseres Resultat als letztes Mal, wir laufen einige Kilometer und wundern uns über die vielen Schuh- und Kleider-Läden, wer kann sich das alles leisten? wir besuchen die 4 kleineren Plazas (San Martin, Chile, España, Italia) auf der Suche nach der mit den Keramik-Plättli/Azulejos, es ist die España, die kleine Fussgängerzone ist hübsch, neben Geschäften viele Restaurants, im "Havanna" nehmen wir unsere Kafi mit Medialunas, Sonnenplätze sind rar, fast alles ist von grossen alten Bäumen beschattet, nächstens entscheiden wir, wann wir weiterfahren und welche Route wir nehmen, mit dem schönen, warmen Herbst-Wetter ist es hier richtig gemütlich, wir holen Znacht von der Parrilla, fein und viel (1 Portion reicht für 2 Mal)

Copahue - Chos Malal - Bardas Blancas - Malargüe   2.4. - 13.4.2023

Erstaunlich, wie viele mit Wohnwagen (mehr Mini- als Normal-Format) auf diesen schlechten Strassen unterwegs sind, auch heute Morgen trifft wieder ein Mini-Wohnwägeli ein, nach einem ausgiebigen Sunntig-Zmorge (Eier, dunkles und zopf-ähnliches Brot von der Panaderia/Hosteria Pino Azul, sehr fein, auch die Dulces!), verlassen wir Copahue, aber erst noch bei der Therme bei einem Matewasser-Hahn (ohne Schwefel/Eisen) unsere Thermos auffüllen, dann auf der 27 durch das wunderschöne Tal des Rio Agrio, kurzer Abstecher zum Salto del Agrio, wir erwarten nicht viel und werden überrascht: von den Farben und den recht vielen Leuten (einige kraxeln sogar mit Kleinkind oben am Wasserfall herum, die anderen machen gefährliche Selfies)

Die 27 ist Erdstrasse mit allem: Wellblech, Schotter, Sand, 20-40kmh, beim Abzweiger auf die 21 hoffen wir auf Asphalt, werden aber enttäuscht, ruppig geht es weiter, hier sind allgemein sehr wenig Tiere unterwegs, heute sehen wir 2 Häsli und ein kleines Gürteltier (zu schnell für ein Foti), den ganzen Tag verfolgen uns Regenwolken, nach Colipilli auf der 4 holen sie uns ein, aber nur gerade so fest, dass Dach/Solarpanels gewaschen werden, nach 4½Std. Ripio treffen wir bei Naunauco endlich wieder auf die 40, in Chos Malal stehen wir wie letztes Jahr auf dem Camping Municipal, er füllt sich, bis spät nachts haben wir Musik von der Promenade in der Nähe, gute argentinische Musik, einfach zu laut

Die Ostertage nächstes Wochenende beschäftigen uns, Karfreitag ist der höchste Feiertag, da ist alles geschlossen, deshalb nehmen wir an, dass die Einheimischen ein langes Wochenende frei haben, Ausflüge an schöne Orte unternehmen und die Campings füllen, wir bleiben erst mal hier, wir laufen zum Kafi und einkaufen in's Centro (gewöhnungsbedürftig: lange Siesta von 12/13Uhr - 16/19Uhr), bis am Nachmittag leert sich der Camping und füllt sich bis in die Nacht hinein, dann wird auch noch grilliert, ein junges Paar stellt sein Zelt in der Nähe auf und grilliert gegen 22Uhr ein Huhn auf dem Grill vor unserer Haustüre! wenigstens ohne laute Musik, wir füllen den Wassertank und ziehen bei dieser Gelegenheit um an ein hübscheres Plätzli mit etwas mehr Sonne, für uns dürfte es noch mehr sein

Auch am Ostermontag sind wir noch hier, eine heftige Magen-/Darm-Grippe verzögert die Abreise, nach 2 Tagen bin ich wieder fit, aber dann erwischt es mich nochmals, zum Glück gefällt uns das Dorf und der Camping, fast jeden Tag wird eine Herde Ziegen, Schafe, Rinder oder Pferde von der Sammelstelle ennet der Brücke am Camping vorbei durch das Dorf getrieben, vor den 2 YPF-Tankstellen bilden sich immer wieder Schlangen, wir fragen nach, es ist nicht wegen Knappheit, sondern weil es im näheren Umkreis keine andere Tankstelle gibt, beruhigend.

Bevor wir Chos Malal verlassen, fahren wir für ein feines Brot bei "unserem" Laden "La Tablita" vorbei, welche Enttäuschung: es gibt noch kein Brot, schade, aber bei einer Bäckerei in der Nähe gibt es Brötli, Chipas. frische Churros, Browny und Panettone (hier Pan Dulce/süsses Brot) für den Vorrat, fast alleine kurven wir auf der 40 durch einmalige dürre Landschaft nach Norden, dann endlich ein Fluss mit Wasser, der Rio Colorado, bei Barrancas verlassen wir die Region Patagonia, neu Cuyo, 35km später ist Schluss mit Asphalt, es folgen die berüchtigten ca. 100km üble Ripio (wir haben öfters gehört, dass das Geld für die Asphaltierung bei der Regierung verschwunden ist, man regt sich auf, kann aber nichts tun, die Wahlen im Oktober werden auch nicht viel ändern), Vulkangebiet, Lavafelder- und -hügel, am Abend in Bardas Blancas bei Yoni ein, jetzt hat er ein kleines Hündli, Huhn mit 7 Bibeli und 5 Gänse, ein ganz hübsches Plätzli, leider sieht das Baño nicht besser aus als vor 5 Monaten

Immer noch auf der 40 nur gut 70km weiter durch dürre Landschaft (gefällt uns), in Malargüe treffen wir (nach auftanken und einkaufen) am frühen Nachmittag im Camping Municipal ein, die Brasileros von Chos Malal sind seit 1 Woche da und bleiben noch, sie sprechen gut englisch und geben uns Tipps für die Gegend, vom Städtli sind wir nicht so begeistert, Regen in der Nacht, kalter Tag, Bürotag und Route vorbereiten, das grüne Wrack kennen wir von Chos Malal, wir wollen uns nicht vorstellen, wie es intern aussieht (allein-reisender älterer Mann)

San Martin de los Andes - Aluminé - Villa Pehuenia - Copahue   28.3. - 1.4.2023

Auf der 40 weiter nach Norden, kurz vor Junin de los Andes sehen wir den Vulkan Lanín mit nur wenig Wolken, danach versteckt er sich, speziell schöne Landschaft mit goldigen Hügeln in Kurven hinauf auf über 1000müM und hinunter in's Tal des Rio Aluminé, ein imposantes Felsen-Schloss (Heiligtum der Indigenen), ab Pilolil 30km ganz üble Ripio, Pferde, Schafe, Hirsche weiden und ganz viele Bienenhäuschen für die Honiggewinnung stehen in der Sonne, armselige Bretter-Häuschen, aber auch schöne grosse Häuser und immer wieder Cabañas zu mieten, wir fahren 37km dem breiten, glitzernden Fluss entlang, trotz schlechter Strasse scheint das ein beliebte Route zu sein, recht viele (Miet-)PW begegnen uns, vor Aluminé bleiben wir im Camping La Anita direkt am Fluss, der Sohn macht Geni hässig, er meint wir müssen uns in den Schatten stellen, wir suchen uns selber einen sonnigen Platz und haben Glück, dass wir unter einem tiefhängenden Kabel durchkommen

Kurz hinter Aluminé fahren wir auf die 11 und dem Rio Pulmari entlang, die Erdstrasse ist übler als gerstern, Geni lässt Luft aus den Reifen, wir kommen an einigen Lagos und Lagunen vorbei, wir sind überrascht, dass auch hier immer wieder ein Haus, eine kleine Farm im Nirgendwo auftaucht, ganze Wälder von Araukarien (hier heissen sie Pehuén, die Samenkerne Piñones dürfen nur von Indigenen gesammelt werden), wunderschöner Blick auf den grossen Lago Aluminé, sogar mit einem seltenen Ausstell-Platz, Geni kann hier die Reifen wieder aufpumpen, die 13 ist asphaltiert, der angepeilte Camping öffnet erst am Samstag (er sieht uneben und schattig aus), zurück nach Villa Pehuenia zum Camping Lagrimitas, hier treffen wir die Engländer (roter Pickup) zum 3. Mal nach El Bolsón und San Martin), wir stehen direkt am See auf einem kleinen Halbinseli, es ist ziemlich feucht, hoffentlich sinken wir nicht zu fest ein

Obwohl uns unser Plätzli eigentlich gefällt fahren wir weiter, am Morgen Raureif (1200müM), der Camping ist zu teuer für marode WC/Dusche (heiss ab 19Uhr) und auf unserem Halbinseli gibt es kein Strom/Wasser/Licht, ab Abzweiger 23 geht es ein grünes Tal hinauf, mit 18km Baustelle mit einigen Hindernissen, aber nicht so schlecht wie die Strecke danach, auf übler Ripio kommen wir auf 750müM hinunter, 3 PWs voraus im Staub von 2 Kuh-Transportern, nach 39km kommen wir in die gute, asphaltierte 242, links geht es zur Grenze nach Chile (die sind wir am 30.11.2022 gefahren), rechts das Tal des Rio Haichol hinunter mit Araucarien und später in der Ebene goldgelbe Gras-Hügel, vor Las Lajas abzweigen auf die 21 und durch das breite Tal des Rio Agrio durch die Pampas, mehrere Oasen (meistens mit Pappeln), in deren Bäumen sich Farmen verstecken, mit Sumpf wird es grüner, beim Kafi-Halt am Ufer überfallen uns Black Flies, darauf sind wir nicht vorbereitet, nach dem Diesel-Halt (nur cash, keine Karte) in Loncopué nehmen wir die 26 und kommen wieder in die Höhe, am Wintersportort Caviahue vorbei und nochmals höher bis zum Thermalbadeort Copahue, hier stehen wir auf dem Camping El Viento Blanco (netter Empfang, sauber (sogar am Sonntag-Morgen früh wird der Abfall abgeholt), grosser Platz, Internet, natürlich auch Patagonien-Wind!), aber die Therme sei wegen Streik geschlossen

Wir  spazieren durch den kleinen Ort und zur Therme und siehe da, der Streik ist beendet, also machen wir uns schlau, wie die Baderei funktioniert: am Empfang des Therma-Hotels ein Formular ausfüllen/unterschreiben und bei der Kasse bezahlen, wegen dem Streik stehen da soo viele Leute an, und die wollen nachher alle in's Bad, man bekommt einen Termin, 20Min. darf man in der Laguna Chancha bleiben, und das bei soo vielen Leuten - Nein, Danke! evtl. versuchen wir es später oder morgen nochmals

Durch Lavagestein steigen wir einen kleinen Pfad hoch, vorbei an grosser Marien-Statue mit allerlei Votivgaben (Kunstblumen, Schals, Turnschuhe, Gebete, Steine etc.), gleich nebenan ein Schrein für Gauchito Gil (kein offizieller Heiliger, er wird aber wie einer verehrt), wir wandern ein Stück auf der Ebene bis zum Ausblick auf den Vulkan Copahue (bei der Weiterfahrt sehen wir ihn von der Strasse aus viel schöner), wieder unten hat das Restaurant Blau jetzt offen, aber es gibt nur Mittagessen, also kochen wir unseren Kafi im GeCo selber, wir können draussen an der Sonne sitzen, fast kein Wind

Trotz stärkerem Wind hängen wir noch einen Ruhetag an (hier ist es Tag und Nacht wirklich total ruhig), Condore kreisen über uns, eigentlich möchten wir wieder einmal auswärts Znacht essen, es hat wenige Restaurants und die haben total komische Öffnungszeiten (z.B. ab 21Uhr!), also plündern wir unseren Vorrat, bis Montevideo Ende Mai muss eh "alles" weg

Colonia Suiza/Bariloche - Villa Traful - Lago Filo Hua Hum - San Martin de los Andes   20.3. - 27.3.2023

Wir fahren den Circuito Chico/kleine Rundfahrt und bekommen dabei schöne Ausblicke auf den See Nahuel Huapi (fast 100km lang), Bariloche besuchen wir nicht, ist uns zu gross und soll gefährlich sein (Touri-Autos werden in Sekunden aufgebrochen und ausgeraubt), bei der Fahrt durch die Stadt entdecken wir die Municipalidad/Stadtverwaltung, die sieht noch gleich aus wie vor 43 Jahren, auf der 40 auf der anderen Seeseite weiter, wir sind jetzt auf der Ruta de los 7 lagos/Strasse der 7 Seen, Jlly-Kafi-Halt in Villa Angostura (im Strässli davor parkieren viele grössere Motorhomes, ein Konvoi aus Brasilien), bald biegen wir ab auf die 64 und in’s Valle del Traful (ein wildromantisches Tal mit bizarren Felsformationen), es geht gleich kurvig in die Höhe, die Erdstrasse ist schmal, aber recht gut, einige Baustellen, später überholen wir sogar einen PW mit grossem Wohnwagen!, lange fahren wir durch einen Märliwald, in Villa Traful checken wir 2 Campingplätze, die wollen ARS 10’000/CHF 46 pro Tag – gaht’s na! Ein Stück ausserhalb liegt wunderschön der grosse Camping Paloma Auracana, er kostet die Hälfte und hat auch alles, was wir brauchen, das Gelände ist abfallend, nicht so leicht, ein ebenes Plätzli zu finden

Bei Confluenza kommen wir ganz kurz auf die asphaltierte 237, aber nach der Brücke geht es auf der 63 weiter und sie ist wie die Tafel am Anfang warnt: Ruta Deteriorada/verschlechterte Strasse! Ein Bachbett mit tiefhängenden Ästen, uns ist nicht mehr so wohl, aber mit dem Eingang zum PN Lanín wird sie etwas besser, eine ganz schöne Strecke mit dem Höhepunkt Paso del Córdoba auf 1300müM mit Blick über die Anden

Für ein paar Tage an der Sonne haben wir im iOverlander den Camping am Lago Filo Hua Hum gefunden, dafür müssen wir bei Caleufú auf eine schmalere und schlechtere Schotterstrasse abbiegen, ganz netter Empfang im Restaurant, alle unsere Ausgaben werden notiert, bezahlt wird vor Abreise, WC/Dusche (heiss, mit Holz erhitzt) sauber, ganz schöner Camping mit vielen schönen Rosensträuchern, es hat auch ein Treibhaus und Gärtli und sogar (schwaches!) Internet, total viele Wespen, aber sie sind nicht agressiv, ein Kälbli (wird mit der Milch-Flasche aufgezogen), 2 Katzen und 1 total härziges Büsi, 3 Hunde (der Dackel ist 22 Jahre alt!), während wir das erste Bier auf dem Terrässli geniessen trifft ein Camper-Bus ein, wir fragen uns, wie der das Strässli schaffen kann, hier müssen Pfähle entfernt werden, damit er durchkommt

Wir geniessen dieses kleine Paradies, am 1. Morgen Nebel bis 11Uhr, die anderen Tage bereits vom Sonnenaufgang an herrliches Sommerwetter, am 2. Abend treffen neben 2 Touri-Büssli auch Mirjam & Timon (Landrover, CH-SG) ein, wir machen kurze Wanderungen dem See entlang (am anderen Ufer ein Schutzgebiet für Hirsche, mit Feldstecher sehen wir einige, den ganzen Tag über röhren sie, wir sehen die aber nicht) und auf den Cerro Escuadra hinter uns, nicht hinauf bis zum Gipfel (6km), aber bis zur schönen Aussicht auf See und Berge, die Nachmittage sitzen wir bei Kaffee und Kuchen (und Wasser) auf dem Terrässli, hoffen auf Internet (es reicht zum Zeitunglesen, für den PC nur mit Glück und Unterbrüchen) und beobachten, wer noch alles hier eintrifft: Einheimische mit PW/Zelt oder sie schlafen im Dormi (Zelt-Dom) oder nur tagsüber zum Chillen und Grillen

Mehrmals essen wir im Restaurant, kleine Menu-Auswahl (für so abgelegen doch erstaunlich, auch die Bier-Auswahl): Pizza (Napoli gut, mit Hirschfleisch sehr gut), Spaghetti (sehr fein, Sauce mit Morcheln von hier und Salsa Rosa), Kräuter-Omelette (fein, mit Käse/Tomaten hatte ich so noch nie) und Milanesa mit Kartoffelstock (gut, zu gross)

Abfahrt kurz nach 8Uhr, damit wir ohne Gegenverkehr durch das 2km lange, enge Stück mit kurvigen Steigungen kommen, der GeCo könnte da evtl. Mühe haben (rückwärts fahren, wieder-anfahren, ausweichen etc.), Zmorge-Halt machen wir an der Sonne am Lago Meliquina, es ist Samstag und hat trotz immer noch staubiger, übler Wellblech-Piste (max. 30kmh), recht viel Ausflugs-Verkehr (viele Hertz-Mietwagen), wir sind froh, als wir beim Rio Hermoso wieder auf die asphaltierte 40 kommen, und es geht hinunter zum Lago Lácar und dem entlang nach San Martin de los Andes, wir parkieren bei der Plaza, gehen zur Tourist-Information, flanieren auf der Hauptstrasse (viele Geschäfte und Restaurants), Geni kauft sich eine neue Angelrute mit etwas Zubehör (seine Kreditkarte funktioniert nicht, meine schon!), Kafi und Schoggi-Muffin an der Sonne, Foto vom berühmten Mamisia (Glacé gibt es ein andermal), Geni findet seine Wunschhose (viele Taschen) und einkaufen im La Anonima, danach auftanken bei YPF und nebenan beim Camping ACA (Automóvil Club Argentina) einchecken, der ist gross und bis am Abend gut besucht, leider für unseren Geschmack viele Bäume und wenig Sonne, aber es gefällt uns hier

Am Sonntag laufen wir in's Centro, hübsche Häuser, schöne Restis, an der Sonne geniessen wir ein Patagonia-Bier vom Fass und schauen uns nach einem Resti um für morgen, das offen ist wenn wir Hunger haben und nicht erst um 20Uhr oder später

Am Montag ist mehr Betrieb, Touris kommen mit Cars an und bevölkern das See-Ufer und die Hauptstrasse, Znacht essen wir im El Abasto (italienisch dekoriert mit Antiquitäten, Flaschen etc., das Essen ist nicht soo speziell), in der Nacht Regen

Trevelin - Villa Futalaufquen - El Bolsón - Colonia Suiza/Bariloche   11.3. - 19.3.2023

Wir kaufen ein paar Köstlichkeiten im Lädeli von Nant y Fall (Wein, Konfi, Bondiola/Coppa, Forelle geräuchtert) und bekommen dazu noch eine, von der Nonna gemachten, Korinthen-Konfi geschenkt, kurze Strecke auf der 71 bis zum PN Los Alerces (patagonische Zypressen, von denen es im Park einige gibt, die auf 3500 Jahre geschätzt werden, die sind aber nur tief im Park zu sehen), bei der Ranger-Station erhalten wir Plänli und Infos betr. Wanderungen und Campings, schönstes Wetter, so bleiben wir nach 35km bereits hier in Villa Futalaufquen auf dem Camping Los Maitenes (grosse Plätze mit Feuerstelle, Tisch/Bänke, WC/Dusche (heiss ab 17Uhr) alt aber OK), ein Pick Up steht in der Nähe, die Besitzer Elisabeth & Armin (LandCruiser/CH-BE) treffen auch bald ein, es gibt einiges zu erzählen, obwohl sie noch nicht so lange unterwegs sind, Geni grilliert und verbrennt endlich das Holz, das seit Monaten  mitfährt (freier Platz im «Keller») 

Am Sonntag wandern wir dem See entlang nach Puerto Limonao und nach einer Bier-mit-Pommes-Pause zurück, schöner Weg, viele Hagebutten, Info-Tafeln zu einigen Bäumen/Sträuchern, ideales Wanderwetter, nicht so heiss wie gestern, nur wenige wandern diese Strecke, die meisten fahren, auf dem Platz hat es auffallend viele Wespen und ein Schwarm «Fälkli» (wir sind nicht sicher, ob es Falken sind, aber ein kleiner Raubvogel)

Bald hat der Asphalt ein Ende und der Grader ist am Werk (schmale Spur, in der Mitte hohes Erd-Mädli mit grossen Steinen), wunderschöne Landschaft: Seen, Flüsse, Berge und Wälder, ausserhalb des Parkes über lange Strecke übles Wellblech, wir sind froh, als wir wieder auf die 40 treffen, in El Bolsón stehen wir nördlich ausserhalb auf dem Camping Portal Norte (Plätze zwischen Tannen, WC/Dusche neu, Aufenthaltsraum, Abwaschbecken mit Heisswasser, nette Leute, Pfaue und Katzen)

Wir können einiges erledigen: grosse Ladung Wäsche zu LaveRap (wäre um 20 Uhr fertig, wir holen sie morgen), Coiffeur (bin nicht ganz zufrieden, Geni muss nachbessern), Western Union (wir bekommen ARS 250'000 = ca. CHF 500!), im Kiosco unser Claro-Internet-Guthaben aufladen, bei Neumatico Patagonie die Vorder-Reifen auswuchten und den GeCo waschen (sieht aus wie neu), bei einer Fischzucht (ganz hübsche Anlage mit riesigen Regenbogen-Forellen) ausserhalb kaufen wir Forellen-Filets zum Znacht, wir stehen südlich von Bolsón auf dem Camping La Chacra zwischen Apfel-, Nuss- und Mirabellen-Bäumen (der Camping Portal Norte hat mir besser gefallen)

Mit dem guten Internet hier erledigen wir noch einiges, bevor wir zum Kafi mit Medialunas in die Stadt rein fahren, auch für einen Spaziergang um die Plaza (eigentlich ein Teich mit Brücke und Grünflächen darum) reicht es und anschliessend fahren wir zu Claudia & Klaus hinaus, bei ihnen machen wir seit 2019 die Conosur-Auto-Versicherung (super Service, abgefahren.info), die Anfahrt ist schmal und ruppig, wir stehen idyllisch im grünen Tal auf einer grossen Wiese an einem kleinen Fluss, die beiden sind vor 20 Jahren hier angekommen und haben natürlich sehr viel Interessantes zu erzählen

Am nächsten Tag öfters mal Regen, wir laufen dem Fluss entlang bis an’s Ende der kleinen Strasse, Geni angelt (ohne Erfolg), auch hier sehr viele Hagebutten und Brombeeren (leider noch nicht reif), traurig die vielen verbrannten Tannen an den Hängen, die einem Brand vor 2 Jahren zum Opfer fielen

Geni's Geburtstag und 1 Jahr, seit wir wieder unterwegs sind, auf der 40 kommen wir durch grosse grüne Täler, es gibt uns eine Idee, wie das Tal von Claudia & Klaus vor dem Brand ausgesehen hat, kurvig, streckenweise Löcher, aber ganz schöne Landschaft, 4 Seen entlang, in Colonia Suiza stehen wir auf dem Camping Ser (das Dorf wurde Ende 19. Jahrhundert von den Geschwistern Félix, Camilo und María Goye aus dem Wallis gegründet), er hat wenig Motorhome-Plätze und die noch unter hohen Tannen (wenig Sonne, dunkel, kühl), aber er gefällt uns, trotz recht vielen Leuten (Zeltler in Überzahl) ist es Tag und Nacht ruhig, WC/Dusche (heiss) trotz Schimmel OK, sogar die Abwaschtröge haben heisses Wasser, wir rechnen nicht damit, dass wir Ausländer und dann noch Schweizer treffen, deshalb sind wir überrascht, dass 2 CH Overlander (ZH und VS) da sind (die Namen haben wir leider vergessen 67+!)

Am Samstag laufen wir auf der Hauptstrasse durch das Dorf, es ist Markt, sehr viele Autos parkieren überall, recht viele Besucher, es hat hübsche, schöne, lustige Häuschen/Stände, wir finden Honig und zur Feier von Geni’s Geburtstag das Restaurant Colonia Suiza Resto-Bar, Fleisch und Kartoffeln sind OK, aber kein Weisswein!

Am Sonntag ein Spaziergang dem See entlang bis zum Fluss und den hinauf zum Dorf, auch heute ist Markt mit noch mehr Autos und Besuchern, noch mehr Restaurants, Häuschen und Stände sind offen, an mehreren Orten wird Curanto gekocht (ein flaches Erdloch wird ausgehoben, heisse Steine hineingelegt, darauf Kartoffeln, Süßkartoffeln, Karotten, Erbsen mit Schmelzkäse, Kürbis, Hühnchen, Rindfleisch, Schweinefleisch, Lamm, Äpfel, das Ganze mit Blättern von Nalca, Maqui oder Alpillera und Erde abdecken), nach zwei Stunden ist das Essen gar, es wird „entdeckt“ und in Portionen verteilt (die müssen vorab gekauft/reserviert werden, es ist schnell ausverkauft)

Rada Tilly - Sarmiento - Gobernador Costa - Lago Vintter - Trevelin   3.3. - 10.3.2023

Ausserhalb Rada Tilly geht es auf der 26 weiter, plötzlich durch ein hübsches grünes Tal, auf den Hügeln GroWiAne und unzählige Öl-Giraffen, auch auf der 700m hohen Ebene, die eigentlich gute Strasse wird von ganz üblen Stücken unterbrochen (Löcher in allen Grössen und Tiefen), nach dem Kafi-Halt abzweigen auf die 24 (erst Teer, dann gute Schotterstrasse, der Grader ist unterwegs) zum Bosque Petrificado, wir sind die einzigen Besucher, bei stärkstem Wind laufen wir den Trail von 1.3km und staunen über die bis zu 65Mio Jahre alten versteinerten Bäume, überall liegen Stämme und Holzsplitter herum, leider dürfen wir hier nicht übernachten, also zurück nach Sarmiento, mit anderen Touris stehen wir bei YPF (sehr saubere WC, obwohl 24Std.-Betrieb ist es bald einmal ruhig)

Bald treffen wir wieder auf die Ruta 40/Quarenta, Kafi- und Kuchen-Halt bei Los Tamariscos (1938 von deutschen Einwanderern gegründet, ist heute Bar, Restaurant, Gasthaus, Museum), das haben wir noch nie gesehen: Kaffee im Beutel (wie Tee), feine Apfel- und Beeren-Kuchen, in Gobernador Costa stehen wir beim Camping Municipal, kostet fast nichts, ist aber entsprechend verwahrlost und schmutzig, dazu noch etwa 10 Hunde mit ihren Hinterlassenschaften, aber sehr gutes Inernet, ausser uns sind 1 Velofahrer-Paar aus Cordoba da, sowie 2 PW mit Wohnwagen (ARG und BR)

Wir erledigen noch etwas am PC, gegen Mittag fahren wir los, bald zweigen wir ab auf die 19 in Richtung Rio Pico (weiter nach Chile), hier ist ein Pferde-Fest im Gange, sieht aus wie «wer kann sich am längsten auf dem wilden Pferd halten», wir schauen ein Weilchen zu, schlimmer Unfall, der Reiter wird hoch in die Luft gewirbelt, die Ambulanz fährt in die Arena, nach einer Weile hinkt der Reiter gestützt davon, die Berge kommen immer näher, anstatt nach Chile nehmen wir die 44 (28km breite Schotterpiste, grösstenteils frisch gegraded), wir kommen durch Wälder, wenige Autos begegnen uns, trotzdem hat es viele überfahrene Hasen auf der Strasse, beim Lago Vintter (1000müM) stehen wir auf dem Camping Nikita, direkt am See, netter Empfang von Fernando, WC/Dusche (heiss, mit Holz erhitzt) sehr sauber, Platz mit Feuerstelle/Unterstand, ca. von 21 – 24Uhr Strom mit Generator, es hat noch Gäste in den Cabañas, aber die sieht man nicht, sehr ruhig

Pech: am Sonntag ist es kühl und regnet bis zum späten Nachmittag, wir wollen 2-3 Tage bleiben, aber so.....

Trotz Sonne fahren wir weiter und geniessen die schöne Landschaft, die Schotterstrasse ist so gut, man merkt nichts vom Regentag gestern, Merino-Schafe auf den Weiden, nach 2Std. begegnet uns vor Corcovado das 1. Auto, wir überqueren unzählige Bäche, aber nur eine fragwürdige Brücke, wir freuen uns über 22km Teerstrasse gesäumt von verblühten Lupinen, Disteln und Ginster, in Trevelin einkaufen und entscheiden, auf welchen Camping wir wollen, es gewinnt Nant y Fall (gälisch für Fluss und Wasserfall, von den walisischen Einwanderern), paradiesisch, viele Sauces/Weiden (leider sondern die jetzt klebrige Tropfen ab, unser Platz ist als einziger ziemlich frei davon), perfekte WC/Dusche (heiss ab 19Uhr, mit Holz erhitzt), ganz wenige aber dicke Mücken, Vollmond

Wir geniessen den schönen Platz, nützen das nicht sehr zuverlässige Internet aus, machen eine kurze Audio-Tour mit Informationen über die Geschichte des Weingutes, die Reben und den Wein, es kommen recht viele Tagesgäste, wenige Zeltler, wir degustieren Rosé, jungen und Barrique Pinot Noir, zu Empanadas und Ravioli/Sorrenti nehmen wir dann den Barrique und nicht aus dem Kühler, sondern mit Raum-Temperatur

Auch am letzten Tag benützen wir die Gelegenheit und essen im Restaurant: Picada (grosse Portion Käse, Salami (Säuli und Reh), Bondiola/Coppa, feine kleine Brötli), eine Portion Sorrenti gefüllt mit Kürbis/Blaukäse teilen wir uns und nochmals eine Tarta de Crema Galesa (etwas ähnlich wie Quarkkuchen), alles fein und der Koch informiert uns über alles

Punta Delgada/CHILE - Güer Aike/ARGENTINIEN - PN Monte León - Puerto Santa Cruz - Tres Cerros - Rada Tilly   22.2. - 2.3.2023

Viele Guanacos und Ölpumpen/Öltanks, auch der Grenzübertritt heute von Chile nach Argentinien ist sehr speditiv, Dauer total ca. 1Std., in Rio Gallegos bekommen wir bei Western Union im 2. Anlauf ARS 100'000 (CHF 266), wir stehen in Güer Aike beim Camping Pescazaike direkt am Rio Gallego, überraschend: relativ saubere WC/Dusche (lauwarm) und Internet

Weiter auf der schmalen aber guten 3, mehr Verkehr, vom Luftdruck entgegenkommender LKWs werden wir durcheinander geschüttelt, viele Guanacos am Strassenrand, auch viele tote (frisch und uralt), viele Camper (Argentinien/Chile/Brasilien) sind unterwegs, Hügel und breite Täler mit ausgetrockneten Lagunen, in Comandante Luis Piedra Buena Diesel/Wasser tanken, einkaufen und zurück zur Guardaparque vom PN Monte León, hier werden werden wir für Park-Besuch und Camping registriert, mit 25kmh fahren wir die 20km Schotterpiste durch typisch patagonische Steppe bis zur Küste, farbige und spezielle Formen von Bergen, kleiner Camping, VW-Bus, PW/Zelt und wir bleiben über Nacht, nicht SEHR windig

Sonne, starker aber warmer Wind, wir laufen ein Stück dem Strand entlang (Ebbe), zur Lobéria (ziemlich entfernt einige Seehunde am Strand) und zur Pingüinera, viele Pinguine im Gebüsch und am Strand, dem Weg entlang sehr viele tote Tiere), starker aber warmer Wind, keine gute Wetter-Prognose, deshalb geht es heute schon die Schotterpiste zurück auf die 3, beim Abzweiger nach Puerto Santa Cruz halten die Bündner Matilda & Christian/Hitsch (Landrover) an, sie sind auf dem Weg nach Süden, wir treffen uns im Camping Municipal, bei einem Bier an der Sonne (endlich wieder kurze Hosen!) vergeht die Zeit schnell, schöne und grosse Anlage mit unzähligen Grillstellen, WC/Dusche leider verkommen (Frauen-Dusche nur kaltes Wasser)

Leider verabschieden sich Matilda & Hitsch am nächsten Tag schon, Geni fixed ein paar Sachen im GeCo, ich am PC, wir buchen die Flüge (2.6./31.8.) für unsere Schweiz-Ferien, leider stärkster Wind, Internet-Aussetzer (Geni sieht den FCZ-Match nur teilweise), nachdem die 2 Argentinien-Camper am Nachmittag wegfahren, sind wir alleine auf dem grossen Areal, ich kann in Ruhe bei den Männern die warme Dusche geniessen

So schade, aber diese Fotos sind verschollen, ich hoffe sehr, dass ich sie nicht aus Versehen gelöscht habe und sie irgendwann irgendwo doch noch auftauchen

Die 28km zurück bis zur 3 ist voll mit überfahrenen patagonischen Hasen, Abstecher auf Schotterpiste zur Playa La Mina, schöne Bucht und Strand, keine Tiere, keine Infos, 2 kleine Gürteltiere auf der Strasse, wir können nicht stoppen, hoffentlich haben sie überlebt, wir fahren durch die Steppe bis Tres Cerros, eine YPF mit grossem Parkplatz, wir freuen uns auf feine Hamburger (gemäss Plakat), es gibt aber nur noch solche für in die Mikrowelle, da spysled wir lieber

Nach Kafi und Medialunas im Restaurant geht es weiter durch die Mondlandschaft, ausser den vielen Guanacos sehen wir Füchse, Hasen, Schafe, Pferde, bei Caleta Olivia sind wir wieder an der Küste und tatsächlich sehen wir an einem Strand über 100 Seelöwen! das lange Strassen-Stück an der Küste ist eine grosse Baustelle (auch hier unverständliches Vorgehen), in Rada Tilly stehen wir auf dem Camping Municipal, sehr starker Wind, viel feinster Sand im GeCo

Trotz starkem Wind bleiben wir länger als geplant (ein Tag können wir draussen sitzen, am anderen werden wir sandgestrahlt, Staub überall), der Camping (sauber, Dusche heiss, nette Leute) und das Städtli (sauber, keine Hunde, Parks) gefallen uns, recht viele Camper bleiben nur 1 Nacht, wir laufen zu Western Union: es gibt gar kein Geld (ist nicht dringend, wir versuchen es einfach  immer mal wieder), schöne Promenade dem Strand entlang, bei Ebbe ist er sicher 350m breit, über dem Wasser das Restaurant Cerveza Patagonia (originell, spezielle Menukarte, fein: Fisch und Hamburger)

ARGENTINIEN   25.1.2023 - 20.2.2023   Fortsetzung Chile

Ushuaia - Tolhuin - San Sebastian/ARGENTINIEN   17.2. - 20.2.2023

Zmorge gibt es bereits ab 6:30, um 8:30 verlassen wir das Schiff mit Gruppe 2 (Gruppe 1 bereits um 7:30 zum Airport), Hosen/Handschuhe bei TDF retournieren, mit dem Taxi zum GeCo, dort erwartet uns Patricio, alles i.O. mit dem GeCo, das Gepäck im Depot einladen, wegen dem schlechten Wetterbericht entschliessen wir uns, Ushuaia in Richtung Norden zu verlassen, unterwegs entdecken wir etwas Wasser am Küchenboden: Eiswürfel und Notfall-Hamburger sind aufgetaut! Irgend etwas hat doch nicht funktioniert, in Tolhuin stehen wir wieder beim Camping Hain, obwohl wir von den sanitären Anlagen nicht begeistert sind

Am Samstag, 18.2.2023, ist der 25'000 Besucher auf unserer Homepage – wir staunen! Das gute Internet hier wollen wir ausnützen und ca. 3 Tage bleiben, Pendenzen von 13 Tagen aufarbeiten, tagsüber sind wir jeweils (fast) alleine, am Abend füllt sich der Camping, am Morgen sind die meisten wieder weg, Sonntags-Spaziergang dem Strand des Lago Fagnano entlang, trotz starkem Wind sind recht viele Leute unterwegs, Strom- und Internet-Ausfall

Immer noch kein brauchbares Internet und dazu noch Regen, also weiter auf der 3 die bekannten Strecke zurück, auffällig: riesige Moor-Flächen und ganze Wälder mit Greisenbart behängter Bäume, die absterben, ein langes Stück der Küste entlang, in Rio Grande gibt es einen Carrefour mit Western Union, hier bekommen wir ARS 50'000 (CHF 133), immerhin etwas, hier erfahren wir, dass heute und morgen Feiertage sind: Carnavale, es hat auffallend wenig Verkehr, von Fasnacht merken wir nichts, am Nachmittag trocken und sogar etwas Sonne, wir fahren noch bis San Sebastian und stehen bei YPF/ACA (recht gutes Internet) gleich vor der Grenze, zum Znacht gibt es Speck, Eier, Härdöpfel, Gurken-Avocado-Tomaten-Salat, alles was wir nicht nach Chile mitnehmen dürfen (es gibt noch genug, was wir gut versorgen müssen), 2 weitere Camper treffen in der Nacht noch ein, windig, Regen, ruhig

Tolhuin - Ushuaia - Antarctica - Ushuaia   4.2. - 16.2.2023

Wäsche abholen (sauber und riecht total gut) und nochmals nehmen wir die 100km nach Ushuaia unter die Räder, wir stehen auf dem Parkplatz am Hafen, zum Reisebüro TDF (in der Nähe), hier bekommen wir wasserdichte Handschuhe und Hosen, die kommen aber erst morgen, die Bündner Familie Barandun (LKW ex-Feuerwehr) kommt an, hat erst keinen Parkplatz, kann dann aber den vom (gelben) Franzosen übernehmen, frühes Znacht bei Bar Ideal (wird gerühmt, aber Pasta schlecht, teuer), packen, stärkster Wind und Regen

Immer noch Wind und Regen, Schnee auf den Bergen rundherum, 10Uhr: Hosen/Handschuhe bei TDF Aventuras abholen, fertig packen, vor 11Uhr: das Gepäck beim Depot abliefern, 12Uhr: den GeCo können wir bei der Garage von TDF einstellen, Patricio/Pato (Ente) wartet auf uns, erst scheint uns der Platz klein und unsicher, aber er ist OK, Pato bringt uns ins Centro zum Hotel Albatross, hier vor 15Uhr: Info wegen Corona, Formular ausfüllen/unterschreiben, zwischendurch Kafi- und Suppen-Pause, 15:30: der Bus bringt uns vom Parkplatz zum Schiff "World Explorer", hier ist alles super organisiert, einchecken, Hotel-Manager Danny spricht uns wegen der CH-Pässe an, er ist auch CH, und wir werden zur Kabine auf Deck 6 gebracht, und die ist wirklich luxuriös: gross, Balkon, Sofa und Pult, Nespresso-Maschine, grosses Bad (Dusch, Shampoo, Conditioner, Seife, Body Lotion von L’Occitane - keine Müsterli), alle Leute sind sehr nett/hilfsbereit, am Nachmittag erste Info vom Expeditions-Chef Woody, danach müssen wir bereits mit den Rettungswesten antraben, unser Abenteuer startet um 18Uhr, wegen Wind und Wellen ist der Hafen eigentlich zu, aber der Kapitän läuft auf eigene Verantwortung aus, im Beagle-Kanal wird das Nachtessen serviert, sogar mit Sonne, die Kellner super aufmerksam und nett, das Essen sehr gut

Auch das Zmorge-Buffet ist ganz toll, es gibt einfach alles und wir werden von hinten und vorne bedient, unsere Favoriten: Lachs, Rührei, Müesli, Brot, Porridge, Früchte, Omelette, Vormittag und Nachmittag besuchen wir Vorträge über Antarctica, Vögel, Pinguine, Robben, Gletscher, Geschichte, Fotografie etc., Filme (Schiffs-Sprache ist Englisch, Quest-Expedition ist amerikanisch), Jacken-Anprobe (wir erhalten dicke, wasserdichte Jacken), am Nachmittag Sonne, moderate Wellen, auf den Decks 5 (offen hinten), 6 (offen hinten) und 7 (Observation-Lounge und Pool) laufen wir von hinten nach vorne durchs Schiff, Deck 8 mit der Lauf-/Jogging-Strecke ist wegen dem Wind geschlossen, auch die Aufzüge sind ausser Betrieb

Seit Sonntag nehmen wir ein Anti-Reisekrankheit-Medikament, damit geht es uns trotz der hohen Wellen gut, heute müssen wir zum Biosecurity-Check: die äusserste Kleiderschicht sowie Rucksack, Fototaschen etc. werden kontrolliert und bei Bedarf gereinigt, es darf kein Staub/Schmutz/Sämli etc. auf die Inseln kommen (man darf auch nicht sitzen oder den Rucksack auf den Boden stellen), Gummistiefel-Probe, die sind geliehen, passen, bevor wir von Landgängen zurück auf’s Schiff kommen, werden die Stiefel desinfiziert, immer wieder taucht für kurze Zeit die Sonne auf

Gegen 10Uhr erreichen wir den Antarctic Circle, Neptun tauft alle, die einen Fisch küssen, auch eine Meerjungfrau ist da, Cacao mit Bailys und Rahm, wir treffen den jungen CH-Mann Simeon, um 14:22 wird der erste Eisberg gesichtet, wir erreichen die Antarctic Peninsula, umfahren Adelaide Island und in die Horseshoe Bay, für heute ist der erste Landgang geplant, der aber wegen zu starkem Wind abgesagt werden muss, aus Gwunder gehen wir zum Afternoon-Tea, es gibt feine Häppchen (mehr süsse als salzige), das soll aber nicht zur Gewohnheit werden, sehr unruhige Fahrt die ganze Nacht, im Bett rollen wir von links nach rechts und zurück

Landgänge auf Stonington und Horseshoe Island sind heute geplant, deshalb Zmorge bereits um 7:30, man fährt in Buchten und um Inseln in der Hoffnung auf weniger Wind, aber beide Ausflüge müssen abgesagt werden, wir sind lange draussen (jetzt mit den dicken Jacken, es schneit sogar) und fotografieren Eisberge, selten einen Vogel, wir treffen noch eine CHin: Madeleine, aus Gwunder und um uns für den geplanten (und abgesagten) Landgang zu stärken, gehen wir zum Zmittags-Buffet, auch da gibt es alles, wir entscheiden uns für Suppe, Käse und Brot, auch das soll nicht zur Gewohnheit werden, eigentlich reichen uns Zmorge und Znacht, das Positive am Wetter: ich bin à jour mit der Homepage (in Word, muss dann mit gutem Internet nur noch übernommen werden), jetzt kommen die Fotos dran

Wir fahren durch die Gullet Passage, der Wind ist nicht mehr so stark, dass alle Aussengänge offen und viele Leute unterwegs sind, sehr eindrücklich die Eisberge und Gletscher, später wieder starker Wind, Türen und Aussengänge sind wieder gesperrt, wir wärmen uns bei einer feiner Schoggi, sehen 2 Wale (leider ziemlich weit entfernt), die Schlauchboot/Zodiac-Cruise im Crystal Sound muss abgesagt werden, ich hätte Zeit für Fotos sortieren, es ist aber so unruhig wellig, dass mir schlecht wird und ich aufhören muss, auch hinlegen hilft nicht wirklich, also nehme ich eine Wunder-Tablette, die wirkt, ich mag sogar Znacht essen

Wir hoffen auf einen Landgang auf der Petermann Island (Pinguine, Seehunde), mit dem Schiff kommen wir recht nah heran, einige Zodiac erkunden die Verhältnisse, die Wellen sind zu hoch, nach einem längeren Aufenthalt draussen an Deck kehren wir in die Kabine zurück und trauen unseren Augen nicht: der «Professor» sitzt auf unserem WC und fragt, ob WIR uns nicht in der Kabine irren!!!! Er ist uns von Anfang an «speziell» vorgekommen, er muss recht verwirrt sein, wir haben 624, er 606 und merkt nicht, dass er im falschen Zimmer/Bad ist!!! Anscheinend war der Schreiner in unserer Kabine und hat die Türe nicht ganz geschlossen (weil er nochmals zurückkommen wollte?)

Die Fahrt geht weiter zur Pléneau Island, hier klappt endlich die erste Zodiac Cruise (ohne Landgang), alle 4 Gruppen (Orange, Pink (wir), Blau, Grün) sind unterwegs, es ist noch recht wellig (Geni kommt deshalb nicht mit), durch und um Eisberge herum und zu einer Kolonie von lustigen, kleinen Adélie Pinguinen auf Yalour Island, von Regen und Bugwellen werden wir nass, unsere Ausrüstung ist definitiv wasserdicht

Am Nachmittag fahren wir zurück zur Petermann Island (ca. 300 Paare Adélie-, ca. 3’000 Paare Gentoo-Pinguine, Antarktische Kormorane), wo jetzt ideale Verhältnisse herrschen, für den Landgang können nur 2 Gruppen zusammen auf die Insel, wir haben Pause bis 16Uhr, auch die Ausflüge sind super organisiert: viele Leute kontrollieren unsere Ausrüstung, helfen beim Ein- und Aussteigen auf’s Zodiac/an Land/in’s Schiff, alle sehr auf Sicherheit bedacht, sehr ruhige Fahrt, auf der Insel ist das Gebiet, das wir betreten dürfen, mit Fähnchen markiert, jetzt sind nicht mehr sehr viele Adélie-Pinguine da, aber es sind immer noch genug, soo herzig wie sie auf Schnee/Eis herum watscheln, Vögel zerren an einem toten, kleinen Pinguin herum, ein Giant Petrel schnappt sich ein grösseres Junges aus einer hilflosen Gruppe – das ist Natur, nach 2Std. sind alle zurück auf dem Schiff und es geht durch den Lemaire-Channel, mittendrin bleiben wir stehen

Auf der einen Seite sehen wir 2 Wale, auf der anderen findet der Polar-Plunge statt (ohne uns): 74 Leute stürzen sich in’s eiskalte Wasser (einer nach dem anderen, gesichert mit Gurt und Seil) mehr Frauen als Männer

Heute gehen wir etwas später zum Zmorge, für uns steht erst um 10:30 der Ausflug nach Port Lockroy auf Goudier Island und Jougla Point auf Wiencke Island auf dem Programm, Port Lockroy ist eine britische Station, von November bis März bewohnt, es gibt ein Museum (wie man hier 1944-1962 gelebt hat), ein Post Office (Post von hier kann 3 Wochen bis 3 Monate unterwegs sein), einen Souvenir-Shop (ich finde Geschirr-Tücher, die aktuellen von 2017 machen viele, grosse Löcher) und wir bekommen einen Stempel in den Pass

Wenn alle Leute, Zodiacs und Kajaks auf Deck 7 verstaut sind, fahren wir los zum nächsten Ausflugs-Punkt, wir schwänzen und machen uns einen gemütlichen Nachmittag mit Apéro in der Bar der Observation-Lounge, die Bartenderin kommt von den Azoren, sie spricht gut Deutsch (hat leider eine hässliche Quietsch-Stimme)

Am Morgen schon sehen wir Seehunde weit draussen, am Vormittag Zodiac-Cruise und Landgang zum Portal Point in der Charlotte Bay auf der Reclus Peninsula an der Westküste von Graham Land, wir stehen hier auf dem 7. Kontinent, das Foto mit Flagge darf natürlich nicht fehlen, wir sehen einige Seehunde und laufen auf’s Plateau hinauf, wo wir eine tolle Rundsicht haben auf die spezielle Landschaft: Bucht, Berge, Gletscher und Gletscherzungen bis zum Meer hinunter, anschliessend längere Zodiac Cruise und wir sehen unzählige Wale, riesige und auch kleine, junge sind dabei, wir können beobachten, wie sie mit Bubble Net Fishing/Blasen-Netz-Fischen den Krill zusammentreiben und so zu ihrer 1 Tonne Krill täglich kommen, wir sehen sogar einige Köpfe und viele Schwanzflossen/Fluke, einer taucht ganz nah am Boot hinter Geni auf und bläst Luft ab, Geni ist total erschrocken, kurzer Halt bei einem blauen Eisberg mit herzigen Chinstrap-Pinguinen, ein unglaublicher Vormittag

Am Nachmittag streikt Geni, es gibt keinen Landgang, nur eine Zodiac Cruise zur Enterprise Island in der Wilhelmina Bay/Gerlache Bay, in dieser Bucht waren die Walfang-Schiffe geschützt, eines hat Feuer gefangen und ist gesunken (X Tonnen Wal-Öl im Wert von Mio USD gingen verloren, die Mannschaft konnte sich retten), wir sehen Pinguine, antarktische Kormorane und wieder viele Wale (die kommen von Brasilien und Kolumbien hierher wegen dem Krill, der jetzt massenhaft vorhanden ist), jetzt wissen wir auch, wieso hier die Walfang-Schiffe und -Verarbeitungs-Stationen waren

Valentins-Tag! Kurze Zodiac-Fahrt zum eisfreien Elephant Point auf Livingston Island (gehört zu den South Shetland Islands), hier treffen wir (junge) See-Elefanten an und auch Gentoo Pinguine (beide in der Mauser), Riesensturmvögel, antarktische Seeschwalben und Raubmöven, ausserdem ist noch die 200 Jahre alte Ruine einer Hütte von Seehund-Jägern vorhanden,

Überfahrt zur Deception Island, das ist eine Vulkan-Insel, der Vulkan hat sich mit Wasser gefüllt, das Schiff fährt hinein und ankert dort, bei leichtem Regen gehen wir am Nachmittag in der Whalers Bay an Land, ausser Pinguinen gibt es die Überreste der Walverarbeitungs-Station zu sehen, die nach Vulkan-Ausbrüchen verlassen wurde

Zum Znacht sind die Tische zum Valentine’s Day total herzig dekoriert

Wir sind auf dem Rückweg und wieder in der Drake-Passage, die soll ruhiger sein als auf der Hinfahrt und deshalb sollen wir auch früher in Ushuaia ankommen - das werden wir ja sehen, am Mittag wird es doch etwas welliger und macht ein flaues Gefühl im Magen, wir wollen nicht leiden und nehmen Medi, ein Orca wird in der Nähe gesichtet, wir ziehen uns schnell warm an und gehen an Deck, sehen ihn aber nicht – schade, das wäre ein weiteres Highlight gewesen, den Nachmittag verbringen wir mit lesen, dösen und am PC

Der letzte Tag auf dem Meer, die Drake Passage ist wirklich «ruhig», wir kommen gut vorwärts, vor dem Mittag sehen wir bereits die Hügel bei der Einfahrt zum Beagle Canal, auf kleinen Inseln wohnen massenhaft Magellan-Pinguine, hinter uns dunkle Wolken, voraus ist es hell, Geni macht sich Sorgen, weil wir den Kühlschrank angestellt liessen (mit etwas Food darin), dass die Batterie bei schlechtem Wetter nicht geladen wird - wir wissen es bald

Besuch des letzten Vortrages von Ema über Planet Changes, wir verstehen nicht ganz alles, aber sie bringt ihre interessanten Themen sehr gut rüber, im Polar Shop bei Roswitha suchen wir noch ein Souvenir und finden 2 T-Shirts, am Nachmittag der Fairwell-Apéro mit Kapitän, Crew und Quark-Leuten

Tatsächlich kommen wir am Abend in Ushuaia an, die ganze Nacht stehen wir am Pier, unser Gepäck muss um 22:30 vor der Türe bereit sein, in der Nacht wird es abgeholt und ausgeladen, danach muss das Schiff umparkieren, zusammen mit anderen stehen wir in der Bucht, der Pier ist klein und wird heute von mehreren grossen Schiffen besetzt

Rio Grande/CHILE - Tolhuin/ARGENTINIEN - Ushuaia - Tolhuin - Ushuaia   25.1. - 3.2.2023

Auf der Y85 zurück bis zum Abzweiger zur guten Y895, sie führt nahe der Grenze zu Argentinien entlang, schmal, durch gelb-braune Steppe, später grün von Wald und Weiden, auf den 87km begegnet uns kein einziges Auto, Fischer-Halt am Rio Chico (Resultat wie gehabt), über Hügel und weite Täler, bis auf kurze Wellblech-Stücke fährt es sich mit 50-60kmh wie auf Asphalt, auf der 257 zur Grenze Chile (1 Bus vor uns), Migracion und Aduana werden speditiv erledigt, 15km bis zur Grenze Argentinien, auch hier geht es zügig vorwärts, in San Sebastian kommen wir auf die 3 und fahren dem Meer entlang bis Tolhuin, hier stehen wir beim Camping Hain, direkt am Lago Fagnano, Junk Art aus recyceltem Material, nur je 1 WC/Dusche (heiss), sogar Toiletten-Papier, in die Jahre gekommen, aber funktioniert

Wir bleiben ein paar Tage, mit dem Taxi zu Wäscherei, Supermarkt und Panadería La Union für's Dessert (berühmt, auch Busse machen hier Halt), auf dem Platz gibt es kein Internet, aber wir haben unseren Hotspot, die Verbindung ist sogar gut für's Hochladen von Fotos in die Homepage, hier sagt man, Feuerland kann 4 Jahreszeiten an einem Tag haben, 3 haben wir heute, vor 3 Tagen hat es sogar geschneit!

Nach kurzen Besuchen bei Supermarkt und Panaderia sind wir wieder auf der 3 unterwegs nach Süden, sehr gute Strasse (kein Schotter wie vor 44 Jahren), relativ wenig Verkehr, lange dem Lago Fagnano entlang, wieder einmal Polizei-Kontrollen (kurzer oder kein Halt), dann geht es hinauf zum Paso Garibaldi, auf einem Aussichts-Parkplatz spricht uns ein Segler-Paar an, es verkauft dass Schiff und wil einen Camper kaufen, sehr interessiert am GeCo, Aussicht auf die Lagos Escondido und Fagnano, während wir hinunter fahren kommen uns recht viele Radler entgegen, endlich erreichen wir wieder eines unserer Ziele: Ushuaia (südlichste Stadt Argentiniens), so viele Autos und Leute haben wir schon lange nicht mehr angetroffen! Der Parkplatz am Hafen ist voll (einige Camper und Busse, viele PWs), einige grosse Schiffe liegen im Hafen, im Tourist-Office erhalten wir Plänli und Infos, wir überlegen uns nochmals, ob wir eine Antarctica-Tour machen sollen und entscheiden uns definitiv dagegen (nächstes Jahr können wir das immer noch machen), wir wollen ein paar Tage im PN Tierra del Fuego beim Rio Pipo campieren, beim Park-Eingang sehen wir, dass der Eintritt für 1 Tag 5'500 ARS sein soll (= CHF 50 für 2 Pers./CHF 25 mit Blue-Dollar), das ist uns dann doch zu teuer, bei der Rückkehr in die Stadt haben wir Glück und können auf dem Parkplatz am Hafen stehen, Znacht bei Cantina de Freddy (Fische/Meeresfrüchte: nichts Besonderes), ca. um 23:00 Unruhe auf dem Parkplatz, Camper müssen umparkieren, bis 1 Platz vor uns wird abgesperrt, nachher Ruhe und gut geschlafen

Der Grund der nächtlichen Unruhe: heute laufen grosse Schiffe ein und aus, die Passagiere werden mit vielen Bussen vom Schiff zum Parkplatz und umgekehrt gebracht, wir besuchen das Presidio-Museum (von Häftlingen gebautes Gefängnis und Militär-Zuchthaus), auf dem Parkplatz treffen wir Heidi & Robi (das 1. Mal kurz in Filadelfia/Chaco Paraguay getroffen), sie gehen auf Antarctis-Tour und informieren uns, dass der Eintritt zum PN Tierra del Fuego ab 16Uhr gratis ist, frühes Znacht bei El Faro (Fisch und Fleisch: nichts Besonderes), beim Park-Eingang werden wir nett empfangen, der Ranger fragt wohin, ob wir wissen wie fahren und wir einen Plan haben – und tatsächlich bezahlen wir keinen Eintritt! Heidi & Robi sind schon beim Rio Pipo (offizieller Campingplatz, aber ohne Infrastruktur), wir suchen uns ein möglichst ebenes Plätzli in der Nähe, es hat noch recht viele Leute da (man sitzt und isst draussen, obwohl es nicht schaurig warm ist), am Abend sind wir hier alleine, nach dem Znacht sind wir auf ein Glas Wein bei Heidi & Robi im gemütlichen Landcruiser, es wird spät

Schöne Gegend zum Laufen (in Regen-Pausen): grosses Tal, flach, dem Rio Pipo entlang, Pferde-Herden, Füchse, viele Leute kommen zum Train-spotten hierher: die Ferrocarril Austral Fueguino (FCAF) ist die südlichste Eisenbahn der Welt, immer wieder fährt ein Zügli mit einer anderen Loki vorbei, Sternenhimmel, heute sind Heidi & Röbi auf ein Glas Wein bei uns und es wird wieder spät

Wir fahren in die Stadt und erledigen einiges: Wassertank füllen bei Aguas Aikén (ARS 500 für 20-Liter-Garafon), neuen Schlauch für das Wasserpümpeli suchen, im 2. Anlauf bei Promat (Ferreteria bim Supermarkt, www.promattdf.com) gefunden, ich brauche einen Coiffeur, aber auch hier haben sie am Montag ihren Freitag, zum Übernachten wieder zum Rio Pipo im Park

Eigentlich wollen wir weiter, aber auf dem auf dem Parkplatz stehen Ruth & Walter (Landcruiser/CH), Geni hat ihre Bücher schon vor 2017 gelesen und kennt den Camper, obwohl wir sie noch nie getroffen haben), sie kommen von einer Antarctic-Tour und sind begeistert (wie alle), wir käfeled zusammen im Freddo (feine Capuccino, Medialunas, Glace) und tauschen Infos aus, danach fahren wir ein Stück auf der 3 zurück und nehmen die J in Richtung Estancia Harberton, nicht soo schlechte Erdstrasse durch Wald, an vielen kleinen Häuschen/Bretterbuden vorbei (wovon leben die Leute hier draussen?), aber das letzte Stück von 35km ist ganz übel und die Estancia Harberton (Farm gegründet 1886, seit 1999 ein National-Historisches Monument) ist am Dienstag geschlossen! Wir fahren noch bis zur nächsten Brücke, der Platz dort begeistert uns nicht, also zurück zum Rio Larsiparsahk zum Camping Lashifasai (offizieller Platz mit nichts), am Abend ein Fliegenfischer mit Familie, ein Zeltler-Paar bleibt auch über Nacht, schade für Geni: Fischen unmöglich, der Rio ist voll mit alten Bäumen

Uns zieht es in den Norden an die Wärme! Wir schliessen auch diese Ecke ab, sind etwas enttäuscht, also gemütlich zurück nach Tolhuin, wir stehen wieder beim Camping Hain (sieht nicht besser aus: nicht geputzt, Kübel nicht geleert ), ziemlich spät treffen Brasilianer mit 2 Campern ein und wollen sich ernsthaft direkt vor unseren Eingang stellen, obwohl sonst alles frei ist, da muss ich mich wehren und uusrüefe

Starker Regen um 5Uhr, beim Lavabo läuft das Wasser schlecht ab, Geni fragt nach einer Saugglocke, da erinnere ich mich an die Mini-Saugglocke und finde sie sogar und es funktioniert wirklich, die Antarctis lässt uns nicht los, wir schauen im Internet nach Last Minute-Angeboten und werden fündig, sogar ein gutes Angebot für den 5.2.! nach kurzer Überlegung buchen wir bei Mai von Antarctiva Travels 13 Tage Quest-Antarktis-Expedition auf dem Luxus-Schiff World Explorer, Geni öffnet am Abend eine Flasche Wein, später ein WA von Mai, dass in den 15 Minuten mit Diskussion und Pass-Kopie schicken unsere Kabine weg geschnappt wurde

Am nächsten Morgen bietet uns Mai eine Alternative für den 9.2. an, so lange wollen wir doch nicht warten, bevor wir absagen können, bekommen wir doch noch eine Kabine am 5.2., jetzt müssen wir 100 Formulare ausfüllen, drucken, unterschreiben, scannen, schicken, Wäsche in die Lavanderia Zafira bringen, Taschen und Wintersachen aus dem Alkoven holen, trotz sehr starkem Wind bekommt Geni noch einen Haarschnitt (das findet generell nur draussen statt)