ARGENTINIEN 4 12/2024 - XX/2025 Fortsetzung XXX
El Calafate - Gobernador Gregores - PN Perito Moreno - Xxxxx 20.1. - XX.1.2025
Am frühen Morgen leichter Regen, das richtige Wetter um Calafate zu verlassen, bei YPF Wasser auffüllen (mehr Druck als im Camping), ein Schweizer aus einer Pick Up-Gruppe erzählt von Benzin-/Diesel-Knappheit im Süden, (sind wir froh, sind wir da schon weg!), wir kommen wieder auf die 40 (gut, aber schmal), durch die gelbe Steppen-Landschaft mit türkis-blauen Rios und weiten Tälern, bei Tres Lagos müssen wir bei der Polizei stoppen: nach 40km folgen 74km Ripio, die Erdstrasse-Abschnitte können mit/nach Regen ungemütlich sein, aber heute ist diese Strecke gut befahrbar (langsam), bei der Einfahrt Gobernador Gregores sehen wir von Weitem den Steyr von Gerda & Jürgen, zusammen stehen wir beim Camping "el nene", sieht unfertig aus, aber OK, WC/Dusche (heiss), Jürgen beantwortet Geni's Iveco-Fragen und wir tauschen uns über Routen/Erlebnisse aus.
Schade, Gerda & Jürgen fahren schon weiter (wir haben uns auf 1 Tag zusammen gefreut), also fahren wir auch weiter, durch einen riesigen, grünen Tal-Kessel zum PN Perito Moreno, die Park-Verwaltung sagte uns, dass die Zufahrt für 1-2 Tage gesperrt sei, wir erkundigen uns in Las Horquetas und bei Leuten, die aus dem Park kommen: ein paar lehmige Stellen, aber kein richtiges Problem, ganz tolle Landschaft, total viele Guanacos, die Anden mit Schnee-/Eis-Gipfeln kommen immer näher, für die 80km brauchen wir 3Std., beim Ranger anmelden und zum Übernachten weiter zum Lago Burmeister, wir stehen wunderschön direkt am See, alleine.
Schönster Sonnen-Aufgang um 6Uhr, gefolgt von Regen, es ist ungemütlich, wir laufen trotzdem den kurzen Trail durch den Wald und beschliessen, dass wir unseren Aufenthalt hier abkürzen, beim Ranger die Plan-Änderung eintragen, dann zum Lago del Volcan, 4 Autos sind schon da, darunter der Ford/North Star CH-BL), mit den Besitzern, einem Schweizer Paar, unterhalten wir uns oben beim Mirador, schönste Aussicht auf den See und Rio Lacteo, die Berge/Vulkane sind von Regen-/Schnee-Wolken verdeckt, danach zur Península de Lago Belgrano, ein Ausgangs-Punkt für längere Touren auf der Halbinsel (mit Refugios/Schutzhütten zum Übernachten), wir sind und bleiben wieder alleine, ganzer Tag mit Regen, Sonne, Wolken, Wind, nachts ruhig, starker Wind.
Die Berg-Spitzen sind leicht gezuckert, der Wetter-Bericht bleibt für die kommenden Tage schlecht, wir verlassen den PN definitiv, wirklich einer der schöneren Parks, einmalige Landschaft, riesige Ebenen zwischen den Bergen, viele Lagunen mit Enten und Flamingos, leider treffen wir auch hier keinen Puma an, aber grosse Guanaco-Herden, Ñandus, Hasen und Condore, die 37 zurück ist trockener als auf dem Hinweg, auf der 40 zuerst Slalom um die grossen, tiefen Löcher im Asphalt (sie werden aktuell geflickt, das wird aber auch nicht lange halten) und überraschenden Ripio-Abschnitten, Mittags-Kafi in Bajo Caracoles mit einem speziellen Restaurant, Tank-Säule und ein paar Häusern, in Perito Moreno erreichen wir (nach einer Ehren-Runde um die Schwanen-Lagune) den Camping Municipal (klein, hübsch, neue WC/Dusche), Corinna & Raphael sind seit 4 Tagen da, der Platz füllt sich bis in die Nacht hinein.
Perito Moreno heisst eigentlich Francisco Pascasio Moreno (1852-1919), argentinischer Geograph, Anthropologe und Endtecker, speziell von Patagoniens Flora und Fauna, Perito heisst
eigentlich "Sachverständiger", etwas verwirrend sind Orte, Gletscher, Parks, Strassen und alles mögliche nach ihm benannt.
Am Morgen sind bis auf uns und 1 Zelt alle weg, das haben wir so noch nie erlebt! die nächsten Tage kommen nur wenig Leute, meistens mit Zelten, sogar am Wochenende ist es sehr ruhig, schön für uns, immer wieder starker Wind, Sand im GeCo, trotz Sonne kann man bei diesem Wind nicht draussen sitzen, hübsch die Laguna de los Cisnes und der Weg darum herum, fussläufig ein Gmüesler und die Panadería El Diego (knusprige Baguette, ganz viele süsse Sachen!), Test für unsere neueste Anschaffung: der kleine Gas-Kocher mit Kartusche kommt zum Einsatz für ein Fondue Chinoise, ES funktioniert SUPER und ist ganz fein!
Die vielen Ripio-km fordern ihren Tribut: wir haben ein Schubladen-Problem, eine ist schief, wir sehen aber nicht, woran das liegen könnte, alles sieht gut aus, Geni muss sich das noch genauer anschauen, immerhin funktioniert die Druckknopf-Verriegelung noch.
Güer Aike - La Esperanza - El Calafate 12.1. - 19.1.2025
Auf der guten 5 mit wenig Verkehr und moderatem Wind durch Weiden auf Hochebenen und in Tälern, in La Esperanza werden wir und alle Fahrzeuge grösser als PW gestoppt, der Sturm mit über 120kmh ist im Anzug , um 12Uhr geht es richtig los: apokalyptisch dunkle Wolken, der Wind dreht auf, Regen, Sand mit allem wird aufgewirbelt! am Abend könnten wir fahren, aber wir bleiben für die Nacht hier wie viele andere auch, am Morgen windstill, auf der 40 geht es weiter zurück nach El Calafate, beim Camping Calafate haben wir den sonnigsten Platz (Nr. 8) reserviert, immer wieder treffen auch Schweizer Camper ein, u.a. Margreth & Peter (Citroen, CH-ZH) und Corina & Raphael (Ford, USA-CH) auch die jungen Männer von Güer Aike treffen hier ein.
Eigentlich wollen wir bald weiter, aber hier gefällt es uns und wir bleiben wieder hängen, Geni löst ein Öl-Problem: die Öl-Anzeige stimmt definitiv nicht, erst hatten wir fast nur Minimal-Stand, dann etwas über dem Maximum, unsere Auto- und Iveco-Spezialisten Flury und Jürgen können uns beruhigen, wir machen eine Test-Fahrt zu Metzger, Wäscherei LAVA Andina (super!), Pantagon (kein Kafi, nur Salz-Bretzeln und Schnecke), La Anonima und der GeCo meldet keinen Fehler, Jürgen & Gerda treffen wir am Montag in Gobernador Gregores.
Geni putzt die Fahrer-Kabine, wir fahren sicher bald wieder Ripio, aber so staubig war es nicht mehr wohnlich, leider können wir fast nicht grillieren: starker Wind, zu kalt.
Güer Aike - Cabo Virgenes - Güer Aike 10.1. - 11.1.2025
Wir wundern uns wieder über die Wahnsinns-Beleuchtung draussen in der Pampa, bei der Umfahrung von Rio Gallegos im La Anonima einkaufen, nach der Polizei-Kontrolle (nur Fragen) auf die Ripio 1/40, 120km one way, nicht so übel, durch die gelbe Steppe, auch Ruta Petrolero (Pipelines, Tank-LKW, Oleoducto, Gasoducto, Bohr-Löcher, Bohr-Plattformen in der Magellan-Strasse), beim Cabo Virgenes leben im 1230ha grossen Reservat etwa 90'000 Magellan-Pinguine (es riecht entsprechend), das ganze Gebiet ist voller Höhlen, in Gruppen machen sie sich auf den Weg zum Meer und zurück, wir staunen! zum späten Kafi fahren wir zum Leuchtturm hinauf (neben Kafi auch feine Kuchen), zum Übernachten zu wenig Platz und total uneben, also machen wir es uns bei der (verlassenen) Ranger-Station gemütlich, ein Vespa!-Fahrer schlagt später noch sein Zelt auf, am frühen Morgen ist bereits wieder weg.
Für die 120km zurück brauchen wir wieder 4Std., heute treffen wir neben den Standard-Tieren auch Hasen und Füchse an, in Güer Aike füllt sich der Camping Pescazaike bis in die Nacht hinein mit Zeltlern, die halbe Nacht heftigster Wind.
Am Sonntag wird der 62. Geburtstag des Clubs Pescazaike gefeiert, für etwa 200 Leute werden während 4Std. 25 Schafe gebraten, herzliche Verabschiedung von den herzigen alten Männer vom Club, sie warnen uns vor starkem Wind heute.
PN Torres del Paine/CHILE - El Calafate/ARGENTINIEN - Puerto Santa Cruz - Güer Aike 26.12.2024 - 9.1.2025
In der Nacht leichter Regen, die Berge verhangen, auch in diese Richtung üble Ripio bis zum Ausgang Laguna Amarga, danach Asphalt und die 9 neuester Beton, beim Mirador Lago Sarmiento beobachten wir 7 Condore in grosser Höhe kreisend, starker Gegenwind, ganz schöne Landschaft, unzählige Touri-Vans und Miet-Autos kommen uns entgegen.
In Cerro Castillo sind die Formalitäten für die Ausreise Chile in 5Min. erledigt (bei der Einreise stehen sie Schlange bis draussen), nach kurzer Fahrt stehen wir beim Zoll Argentinien (Paso Río Don Guillermo) an, für die Ein- und Ausreise gibt es nur 1 Schalter und die Leute von 1 Bus sind vor uns, also in die Schlange stellen, aber es geht doch noch recht zügig voran, bald sind wir wieder einmal auf der Ruta 40/Quarenta, die wir aber bei Tapi Aike schon wieder verlassen und auf die 7 abzweigen, 65km recht üble Ripio (Wellblech, grober Kies, grosse Steine), jetzt wissen wir, wieso wir letztes Jahr den Umweg über La Esperanza genommen haben, nach 2½Std. erreichen wir wieder die 40, in El Calafate stehen wir beim Camping Calafate, er ist gut belegt (vor allem die Schatten-Plätze unter den Bäumen), der sonnigste ist frei, den nehmen wir noch so gerne.
Wir geniessen die ruhigen Tage hier, viel Sonne (auch 1 Regen-Tag), wenig Wind, endlich wieder kurz-ärmlig/-beinig, eher kleiner Camping-Platz (ca. 20 Plätze und ein Abteil für Rucksack-Zeltler), fussläufig zum Centro, der Platz leert sich jeden Morgen und füllt sich am Abend neu, mehr Einheimische als Overlander, alle nett und friedlich, öfters Brasilianer, wir unterhalten uns länger mit einer herzigen Familie aus Sao Paolo (mit spanisch, portugiesisch und etwas englich geht es recht gut), sie z.B. fahren in 30 Tagen von Sao Paolo nach Ushuaia und zurück - wie haben wir es doch gut!
Das Städtli gefällt uns, fast jeden Tag sind wir unterwegs, mal hat es mehr Leute/Autos, die anderen Tage ist es angenehmer, wir besuchen das Centro de Interpretación Histórica, interessant gemacht (von den Dinosauriern bis fast heute) und die Reserva Laguna Nimez (Natur- + Vogel-Schutzgebiet), hübsche Wanderung den 2 Lagunen entlang, nicht sehr viele Vögel, aber sogar Flamingos.
Wir essen im Nicola (Fisch und Fleisch sehr gut), Zaina (in einem früheren Stall, nicht so gut: Crevetten und Mollejas/Milke nicht gebraten, nur gekocht), Casimiro Biguá (patagonisches Schaf, fein), Kafi, Croissants und Brot im Pantagonia, im Pietro's ganz feine Medialunas, ausserdem gibt es noch "Almacen de Pastas" (ganz feine frische Pasta, Saucen u.v.m.) und nebenan "El Centro de la Carne" (schöne Auswahl und Beratung), die Wäsche bringen wir vis-à-vis (Arbolada), so unzufrieden mit dem Service war ich noch nie, nächstes Mal lieber wieder im Centro, auch Geld wechseln ist schwierig: Western Union gibt es nicht (mehr) oder hat keine Pesos, bei den Banken gibt es nur 2'000 Pesos! (damit kommen wir nicht weit) oder unsere Karten werden nicht akzeptiert, im "Arte Indio" (schöne, aber teure Souvenirs) können wir ohne Problem USD 500 zu einem guten Kurs wechseln.
Vor der Abfahrt unterhalten wir uns mit den neuen Nachbarn Ines & Jürg (Fiat/Knaus, CH-ZG), beim Gross-Einkauf im La Anonima treffen wir Gaby & Werner (MAN, D), der prophezeite Regen setzt ein, nur ganz leicht, weshalb wir trotz der Warnung "Bei Regen wird die Durchfahrt nicht empfohlen" die Ruta 9 befahren, es wird für Mann und Maschine ein anstrengender Tag: die 196km sind eigentlich gute Ripio, hat aber Strecken mit Sand, zusammen mit dem Regen wird das unangenehm rutschig, wir fahren lange auf einem Plateau mit Aussicht auf den Rio Santa Cruz (leider nicht das richtige Wetter dafür), wir sind froh, dass wir die asphaltierte, trockene 3 erreichen, ohne stecken zu bleiben oder gar im Graben zu landen, in Puerto Santa Cruz stehen wir wieder auf dem Camping Municipal, alleine.
Die Polizei macht eine Kontroll-Runde, Geni fragt sie nach dem Zustand der 288, unserer geplanten Rückkehr-Route, die sei OK, nach kurzer Zeit kommen sie zurück: Zustand wie die 9, im Moment sogar gesperrt wegen Aufräum-Arbeiten, also eine andere Variante suchen, Geni hat seit einiger Zeit den Verdacht, dass wir Gas verlieren (es wird weniger, obwohl wir viel auswärts essen), jetzt hat er ein kleines Gas-Leck gefunden, nach einem erhellenden Telefonat mit Freund Oski und Nachfrage bei Wynen-Gas mit hilfreicher Antwort, wissen wir, wie das geflickt werden kann, wir machen uns auf die Suche nach "Locktite", fahren nach Piedra Buena und finden im 3. Anlauf "Locx", das argentinische Pendant zu "Loctite", der Laden von José Luis Dequech ist super, hier findet man wirklich ALLES! Geni baut den Gasfilter aus, das betreffende Gewinde putzt er gründlichst, setzt es mit "Locx" wieder ein und der Seifenwasser-Test nach 3Std. bestätigt: es ist dicht!
Wir nehmen es gemütlich, weil wir heute hier bleiben wollen, aber nach dem Zmorge entschliessen wir uns für die Weiter-Fahrt nach Süden und zum Cabo Virgenes, eine grosse Pinguin-Kolonie und km 0 der Ruta 40, die Wetter-Prognose verspricht für die nächsten Tage wenig Wind und kein Regen, also packen, etwas einkaufen, zurück zur 3 und durch die Pampa, sehr viele Guanacos neben und auf der Strasse, sie sind unberechenbar, wir stehen wieder in Güer Aike auf dem Camping Pescazaike, es hat einige Zeltler, 2 junge CH-Männer (Mitsubishi, CL-CH) sind da.